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Hirten und Schafe

"Das religio ist die Rückbindung in die eigene Gruppe. Im Sinne von: Wir gegen oder mit den anderen."
(Joseph Reichhoff, Nov. 2006 im ZDF-Nachtstudio)

Der gute Hirte: Ein erbauliches Bild

Mythologische Bilder können eine starke Wirkung auf ihr Zielpublikum haben. Aber auch sie unterliegen einem geschichtlichen Veränderungsprozess, der dazu führen kann, dass ein zu vermittelnder Inhalt nicht nur nicht mehr vermittelt, sondern sogar regelrecht "enttarnt" wird. Beim Transfer des Jesuanertums von den alten bäuerlichen Gesellschaften in die neue Zeit ist ein ungünstiger Fall eingetreten: Ein Bild, das "nicht mehr so recht hineinpasst". Es ist nicht nur so, dass es heute keine rechte Attraktion mehr besitzt, vielmehr kommt jetzt - im Auge des kommunikativ trainierten Betrachters - plötzlich sein bösartiger Hintersinn zum Vorschein. Was sich hier entpuppt, war zwar schon immer vorhanden, nun aber fällt es auf...
Psalm 23

Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.

Er weidet mich auf einer grünen Aue

und führet mich zum frischen Wasser.

Er erquicket meine Seele.

Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen.

Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück;

denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich.

Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde.

Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein.

Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang,

und ich werde bleiben im Hause des Herrn immerdar.
Pink Floyd, Sheep
Schafe


The Lord is my shepherd, I shall not want
Der Herr ist mein Hirte, mir wird nicht mangeln
He maketh me down to lie through pastures green
Er machet dass ich mich niederlege auf grünen Weiden
He leadeth me the silent waters by
Er führet mich entlang den stillen Wassern
With bright knives he releaseth my soul
Mit blitzenden Messern erlöset er meine Seele
He maketh me to hang on hooks in high places
Er lässet mich hängen an Haken an hohen Orten
He converteth me to lamb cutlets
Er verwandelt mich in Lammkottletts
For lo, he hath great power, and great hunger
Denn ach, er hat große Macht und großen Hunger
When cometh the day we lowly ones
Wenn einst kommet der Tag, dann werden wir Niederen
Through quiet reflection and great dedication
durch stilles Nachdenken und große Hingebung
Master the art of karate
die Kunst des Karate beherrschen lernen
Lo, we shall rise up
Oh, wir werden uns erheben
And then we will make the bugger's eyes water...
und dann werden wir dem Scheißkerl das Wasser in die Augen treiben...
"Pastor" heißt "Hirte". Jeder Hirte hat zwei Gründe, gut für seine Schäfchen zu sorgen: erstens, er will sie scheren, zweitens, er will sie fressen.

(Theodor Lessing)

Gemeinschaftserlebnis


Das Bild links zeigt einen Ausschnitt des Menüs der Internetseite einer christlichen "Gemeinschaft"


Schafe lieben das Gemeinschaftserlebnis. Schafsmenschen geben dafür gerne das hin, was ihnen sowieso nur Kopfschmerzen bereitet: Die persönliche Freiheit.

Es gibt kaum eine religiöse Sekte, die nicht mit der Wohltat des "Gemeinschaftserlebnisses" wirbt. (Da "die Welt" eigentlich schon reichlich Angebote dieser Art macht, ist es für religiöse Sekten charakteristisch, ihre Schäflein erst einmal hiervon zu isolieren, z. B. mittels "gottgegebener" Regeln gegen die Vergnügungen der Welt. Die so künstlich isolierten Schäfchen werden dann umso gieriger das verbleibende Angebot akzeptieren.)


Sonntagvormittagserinnerungen an einen "Schafstall":

--- Lauwarm verpupste Gemeinschaftsräume - statt der göttlich frischen Luft einer morgendlichen Waldlichtung.

--- Gemeinsames Absingen schwerblütiger Choräle aus schäbig-schwarzen Gesangbüchern im Gegensatz zum herrlichen Tirilieren der Vögel auf freiem Feld.

--- Dumpfes Gebetsgemurmel (nicht unähnlich dem Geblöke von Schafen) anstatt des geheimnisvoll murmelnden und rauschenden Bergbachs.

Leitbild Schaf

Im Christentum spielt das Bild des Schafs eine große Rolle. Es ist tatsächlich ein zentrales Leitbild in der christlichen Bilderwelt. Welch verräterische Idealisierung des willenlosen Mitläufers! Das ideale Schaf ist ein Gemeindemitglied, das im Pulk mittrottet, weil es sich hirnlos und quasi entselbstet daran orientiert, was (a) die anderen tun und was (b) der Hirte bzw. seine Hunde von ihm wollen. Ein Bild orientierungsloser Dummheit, ein Bild des manipulierten Individuums, das nur zu einem gut ist: von irgendwelchen Führerfiguren missbraucht und an der Nase herum geführt zu werden.



Religion ist Schafhaltung...

Die Herde

In der Herde gelten eigene Gesetze: Das Handeln des Individuums wird abgelöst durch das Mitmachen. Kontrolle und Verantwortung werden vom Individuum an die Gruppe, das heißt konkret: an deren Führer abgegeben.

Diesen ist zu glauben. Ihren Anweisungen ist zu folgen, zumal wenn sie vom obersten Herrn, dem Weltenführer, stammen.

Klar, dass dadurch grundsätzlich jeder Ideologie Tür und Tor geöffnet werden kann, und sei sie noch so menschenverachtend.

siehe auch "Das Milgram-Experiment" zur Frage, wozu Menschen benützt werden können, wenn man ihnen gestattet, "Schafe" zu sein...
siehe auch "Aufklärung" 

Die guten Hirten: Religion und Staat

Zusammenarbeit zwischen den Hirten und den Eigentümern der Schafe:

Der Untertan

Eine ziemlich eindeutige Anweisung an den guten Christen:

Römer 13,1:  "Jedermann sei untertan der Obrigkeit, die Gewalt über ihn hat. Denn es ist keine Obrigkeit außer von Gott; wo aber Obrigkeit ist, die ist von Gott angeordnet. Wer sich nun der Obrigkeit widersetzt, der widerstrebt der Anordnung Gottes; die ihr aber widerstreben, ziehen sich selbst das Urteil zu."

Also: Auch Stalin, Hitler, Dschinghis-Khan: alles Gottes irdische Autoritäten - mein Gott!!
Die Kirchengeschichte offenbart sich uns als ein Werk der Staatskunst, des Ehrgeizes und des Eigennutzes der Priester. Ehrwürdige Betrüger benutzen Gott als Schleier zur Verhüllung ihrer verbrecherischen Leidenschaften.

Friedrich II, Preußenkönig 1712-1786

Gott ist immer der Verbündete der Herrschenden.

Erich Fromm, Psychoanalytiker 1900-1980. In: Das Christendogma und andere Essays; Szczesny-Verlag, München 1965

... Möge uns der allmächtige Gott wie bisher so in alle Zukunft seine Hilfe geben, um unsere Pflichten so zu erfüllen, daß wir vor unserem Volk und seiner Geschichte in allen Ehren zu bestehen vermögen. ...

Adolf Hitler

Religion und Krieg

Religion ist das klassische Motivationsinstrument um Menschengruppen gegeneinander aufzuwiegeln. Gruppenloyalitäten im Zusammenhang mit der Zuschreibung der Attribute "gut" (eigene Gruppe) und "böse" (andere Gruppe) spielen dabei die zentrale Rolle.

Ein (un)schönes Beispiel liefert heute George W. Bushs heiliger Krieg gegen "den Terror", bzw. andersherum: der heilige Krieg der Islamfundamentalisten gegen Amerika. Beide Seiten benützen die Religion als Hetzmittel, wozu sie auch bestens geeignet ist. Das schon deshalb, weil religiöses Denken keine echte Kritik erlaubt. Ans religiöse "Denken" gewöhnte Zeitgenossen sind deshalb tendenziell leicht als loyale (Gottes)-Krieger zu mißbrauchen.

Interessanterweise dürfen dann die heiligsten religiösen Gebote gebrochen werden. Das "Du sollst nicht töten" tritt in Kriegszeiten zurück ins Glied, zugunsten der immer auch aus den heiligen Schriften ableitbaren Hetzparolen von Feldgeistlichen und deren Anstiftern.

Religion ist ein potentielles Mordinstrument. (Freilich: ein Küchenmesser ist auch eins. Allerdings kann man mit diesem noch ein paar gute Dinge tun. Die Frage ist: Handelt es sich um "bestimmungsgemäßen Gebrauch" oder um Missbrauch? Wenn Religion in einen kriegerischen Staat integriert ist, wenn sie an der staatlichen Integration gewachsen und geworden ist, kann man nicht mehr von Missbrauch reden. Dann ist es der hauptsächlich beabsichtigte Gebrauch, der Gebrauch, der "gemeint" ist.)

"Gott mit uns!"

"With or without religion, you would have good people doing good things and evil people doing evil things. But for good people to do evil things, that takes religion."
"Mit oder ohne Religion hätte man gute Menschen, die Gutes tun und böse Menschen, die Böses tun. Aber um zu erreichen, dass gute Menschen Böses tun, - dazu braucht man Religion."

(Steven Weinberg)

(Anmerkung: Christen würden natürlich betonen, dass sie die Religion einzig und allein dazu haben wollen, dass böse Menschen Gutest tun. Aber abgesehen davon, dass sie dann wiederum eine von außen (von oben) steuerbare Definition des "Guten" verwenden - Auch dies deutet darauf hin, dass ein "Abkoppeln vom Selbst", eine "Persönlichkeitsspaltung" installiert werden soll. Der Mensch soll nicht so handeln wie er ist. Er soll im Sinne einer Norm- und Zweckvorgabe von außen sich selbst entfremdet, desorientiert, manipuliert, zur Marionette werden. Man erkennt hier den Zweck des ganzen Spiels: Wer die Macht über diese Vorgabe hat, der hat die nahezu absolute Macht über die Menschen.)

Srebrenica, im Namen des Vaters...

"Oh Herr, gib der Armee deiner Gläubigen die Übermacht über das feindliche Volk. Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes, Amen."
Mit diesem Text segnete der Erzmönch Gavrilo Maric eine Gruppe der serbischen Polizeireserveeinheit "Skorpione", bevor sie (1995) loszogen, um eine Anzahl Muslime zu ermorden. Die Segnung ist Teil eines Videos, das Mai/Juni 2005 im serbischen Fernsehen gezeigt wurde.

Ist so etwas ein Missbrauch der Religion? Nein, eher ein "bestimmungsgemäßer Gebrauch". Denn wenn dieser Gebrauch ernsthaft unerwünscht wäre, dann würde die Religion eindeutige Bestimmungen enthalten, die so etwas verbieten. Aber "leider" findet man im heiligen Buch zu jeder Bestimmung eine im Sinne entgegengesetzte Bestimmung, wenn man nur ein wenig danach sucht. Das "Du sollst nicht töten" wird konterkarriert durch eine ganze Reihe scheußlicher Verfluchungen und durch üble Beispiele dafür, wie der Christengott sich angeblich verhalten habe. Zu behaupten, die Religion sei gut und der Mensch würde sie nur missbrauchen, ist Heuchelei oder Dummheit. Religion wird von Menschen geschaffen, um missbraucht zu werden. Sie ist das Instrument von Führern, menschliches Moralgefühl, menschliche Skrupel durch die Autorität eines angeblichen Gotteswillens auszuhebeln. Religion ist ein bewährtes Mittel gegen solche "echten" moralischen Einstellungen und Verhaltensweisen, die in den Menschen aufgrund ihrer Erfahrung mit Menschen gereift sind. Um solche gewachsene Moralität zu erschlagen, bedarf es einer massiven Keule. Was wäre dazu geeigneter als ein "Gott"! In der Waffenkammer von Schurken darf Religion nicht fehlen.

August Bebel zu: Krieg und Christentum

Die Religion der Liebe, die christliche, ist seit mehr als achtzehn Jahrhunderten gegen alle Andersdenkenden eine Religion des Hasses, der Verfolgung, der Unterdrückung gewesen. Keine Religion der Welt hat der Menschheit mehr Blut und Tränen gekostet als die christliche, keine hat mehr zu Verbrechen der scheußlichsten Art Veranlassung gegeben; und wenn es sich um Krieg und Massenmord handelt, sind die Priester aller christlichen Konfessionen noch heute bereit, ihren Segen zu geben, und hebt die Priesterschaft der einen Nation gegen die feindlich ihr gegenüberstehende Nation flehend die Hände um Vernichtung des Gegners zu einem und demselben Gott, dem Gott der Liebe, empor.

Aus: August Bebel, Ist die Religion für das Volk nötig? Dietz; Berlin 1958

Christenreligion und Sklavenhaltergesellschaft

Beschwichtigungsideologie im alten Rom, im neuen Amerika... Deschner ("Abermals krähte der Hahn") hat dem Thema "Die Kirche und die Sklaverei" ein Kapitel gewidmet. Fazit: Die antike Kirche hat die Emanzipationsbestrebungen der Sklaven energisch bekämpft, indem sie ihnen die angebliche Gottgewolltheit ihres Schicksals ins Gesicht schlug. Eine Hand (Päpste) wusch die andere (Staat und Großgrundbesitzer).

Gehorsamsgebot und Vertrösten aufs Leben nach dem Tod waren auch bei den amerikanischen Sklaven die zwei Prügel, mit denen die Religion gerne diente. Für diesen Dienst wurde sie vom ökonomischen Establishment (den Profiteuren der Sklaverei) mit Reichtum und machtvoller Position im Staat belohnt.

Neues Testament zur Sklavenhaltung

Beim BDI (ich meine nicht den Berufsverband der deutschen Internisten) gibt es erhebliche Anstrengungen mit dem Ziel, das Interesse der deutschen Industriellen gegenüber der sie bedrängenden Übermacht der revolutionären Arbeiterschaft (besonders der Gewerkschaften) zu wahren. Den bedauernswerten Industriekapitänen rate ich zu einem strategischen Bündnis mit der Christenreligion. Die folgenden Zitate aus dem Regelbuch derselben dürften auch die verschlafenste Arbeitsgruppe beim BDI aufhorchen lassen:

Epheser 6,5-7:
[5] Ihr Sklaven, gehorcht euren irdischen Herren mit Furcht und Zittern und mit aufrichtigem Herzen, als wäre es Christus. [6] Arbeitet nicht nur, um euch bei den Menschen einzuschmeicheln und ihnen zu gefallen, sondern erfüllt als Sklaven Christi von Herzen den Willen Gottes! [7] Dient freudig, als dientet ihr dem Herrn und nicht den Menschen.

Kolosser 3,22:
[22] Ihr Sklaven, gehorcht euren irdischen Herrn in allem! Arbeitet nicht nur, um euch bei den Menschen einzuschmeicheln und ihnen zu gefallen, sondern fürchtet den Herrn mit aufrichtigem Herzen!

Timotheus 6,1:
[1] Alle, die das Joch der Sklaverei zu tragen haben, sollen ihren Herrn alle Ehre erweisen, damit der Name Gottes und der Lehre nicht in Verruf kommen.

Titus 2,9-10:
[9] Die Sklaven sollen ihren Herrn gehorchen, ihnen in allem gefällig sein, nicht widersprechen, [10] nichts veruntreuen; sie sollen zuverlässig und treu sein, damit sie in allem der Lehre Gottes, unseres Retters, Ehre machen.


Whites Only

USA, Südstaaten. Ein Schild an der Kirche verkündet, daß Schwarzen der Zutritt verboten ist. Ein Neger schickt sich trotzdem an, die Kirche zu betreten. Der Pfarrer stellt ihn zur Rede: "Du siehst doch, daß Du da drin nichts verloren hast. Oder kannst Du nicht lesen?" Der Neger antwortet: "Aber Massa, ich muß nur sauber machen in der Kirche." Der Pfarrer: "Ach so, ja. Dann geh rein - aber wehe ich erwische Dich beim Beten!"
(Quelle: Irgendwo auf www.humanist.de)

Die "guten Hirten" - ein weitläufiges Thema

Dass es keinen Gott gibt, wird schon dadurch bewiesen, dass noch nicht jeder Pfaffe vom Blitz erschlagen ist. (Theodor Lessing)


Norbert Rohde Über Priester


Nietzsche: Priester

"Der reine Geist ist die reine Lüge... Solange der Priester noch als eine HÖHERE Art Mensch gilt, dieser Verneiner, Verleumder, Vergifter des Lebens von BERUF, gibt es keine Antwort auf die Frage: was IST Wahrheit? Man HAT bereits die Wahrheit auf den Kopf gestellt, wenn der bewußte Advokat des Nichts und der Verneinung als Vertreter der "Wahrheit" gilt..."

(Nietzsche, Der Antichrist. Kap. 9)


Priester: Feinde der Freiheit

"In every country and every age, the priest has been hostile to liberty. He is always in alliance with the despot"

(Horatio Spafford, 1814)


pädophil aktive Priester (gegenwärtig tausende?)

in Frankreich: www.anti-kinderporno.de/priester.htm
in Deutschland: www.freier-widerstand.net/nachrichten/juli/ngk3.htm
in den USA und überall: www.spiegel.de/sptv/magazin/0,1518,208133,00.html
Uta Ranke-Heinemann zum Thema: www.spiegel.de/panorama/0,1518,193261,00.html

sadistische Klosterpädagogik (z.B.: "Die unbarmherzigen Schwestern" von Peter Mullan)

Inquisition:

Jeder kennt das Wort, es spricht sich leicht aus. Was das aber bedeutet, erfährt man erst, wenn man sich einmal vergegenwärtigt, was das im Detail für die betroffenen Menschen bedeutete. Hier ein Textausschnitt aus Sam Harris, The End of Faith, S. 80 f. Er beschreibt, was einem wiederfahren konnte, wenn man erfolgreich bei der Inquisition angeschwärzt wurde (was nicht schwer war).

Englischer Originaltext: Deutsch (von mir übersetzt):
... You now face punishment proportionate to the severity of your crimes: flogging, a pilgrimage on foot to the Holy Land, forfeiture of property or, more likely a period of long imprisonment, probably for life. Your "accomplices" will soon be rounded up for torture. Or you can maintain your innocence, which is almost certainly the truth (after all, it is the rare person who can create a thunderstorm). In response, your jailers will be happy to lead you to the furthest reaches of human suffering, before burning you at the stake. You may be imprisoned in total darkness for months or years at a time, repeat-edly beaten and starved, or stretched upon the rack. Thumbscrews may be applied, or toe screws, or a pear-shaped vise may be inserted into your mouth, vagina, or anus, and forced open until your misery admits of no possible increase. You may be hoisted to the ceiling on a strappado (with your arms bound behind your back and attached to a pulley, and weights tied to your feet), dislocating your Shoulders. To this torment squassation might be added, which, being often suffi-cient to cause your death, may yet spare you the agony of the stake.1 If you are unlucky enough to be in Spain, where judicial torture has achieved a transcendent level of cruelty you may be placed in the "Spanish chair": a throne of iron, complete with iron Stocks to secure your neck and limbs. In the interest of saving your soul, a coal brazier will be placed beneath your bare feet, slowly roasting them. Because the stain of heresy runs deep, your flesh will be continually larded with fat to keep it from burning too quickly. Or you may be bound to a bench, with a cauldron filled with mice placed upside-down upon your bare abdomen. With the requisite application of heat to the iron, the mice will begin to burrow into your belly in search of an exit.2 Should you, while in extremis, admit to your torturers that you are indeed a heretic, a sorcerer, or a witch, you will be made to con-firm your story before a judge-and any attempt to recant, to claim that your confession has been coerced through torture, will deliver you either to your tormentors once again or directly to the stake. If, once condemned, you repent of your sins, these compassionate and learned men-whose concern for the fate of your eternal soul really knows no bounds-will do you the kindness of strangling you before lighting your pyre. ... Nun bekommst du eine Strafe auferlegt, die der Schwere deines Verbrechens entspricht: Prügelstrafe, eine Pilgerfahrt zu Fuß ins Heilige Land, Einziehung deines Vermögens oder, am wahrscheinlichsten: eine lange, wahrscheinlich lebenslange Gefängnisstrafe. Deine "Mittäter" werden bald darauf verhaftet und der Folter zugeführt werden. Oder du bleibst bei deiner Unschuldsbeteuerung, die fast mit Sicherheit der Wahrheit entspricht (denn schließlich kommt es selten vor, dass jemand einen Sturm machen kann). Als Reaktion darauf werden dich deine Kerkermeister bereitwillig in die extremsten Bereiche menschlichen Leids führen, bevor sie dich auf dem Scheiterhaufen verbrennen. Vielleicht wirst du bei völliger Dunkelheit für Monate oder Jahre eingesperrt, dabei schlägt man dich wiederholt und lässt dich hungern, oder man foltert dich auf der Streckbank. Vielleicht wendet man Daumenschrauben an oder Zehenschrauben, oder man steckt dir eine Art birnenförmige Schraubzwinge in den Mund, in die Vagina, oder in den Anus und öffnet diese mit Gewalt, bis dein Elend nicht mehr steigerbar ist. Vielleicht hievt man dich auch an einer Pendelvorrichtung (strappado) an die Decke (mit am Rücken zusammengebundenen Armen, die an einem Flaschenzug befestigt sind, und mit an die Füße angehängten Gewichten), so dass deine Schultern ausgerenkt werden. Zu dieser Qual kommt eventuell "squassation" hinzu, die, weil sie oft zum Tode führt, dir vielleicht die Qual des Scheiterhaufens erspart. Wenn du das Glück hast, in Spanien zu sein, wo die gerichtsrelevante Folter eine alles übertreffende Ebene von Grausamkeit erreicht hat, dann setzt man dich vielleicht auf den "Spanischen Stuhl": einen eisernen Tron, ausgestattet mit eisernen Haltevorrichtungen, die deinen Hals und deine Glieder fixieren. Um deine Seele zu retten, platziert man ein Kohlebecken unter deinen nackten Füßen, in dem diese langsam geröstet werden. Da der Flecken der Häresie hartnäckig ist, wird man dein Fleisch kontinuierlich mit Fett benetzen, damit es nicht zu schnell verbrennt. Oder vielleicht bindet man dich auf eine Bank, zusammen mit einem Käfig voller Mäuse, den man umgedreht auf deinen nackten Bauch setzt. Wenn man die Eisenstäbe des Käfigs gebührend erhitzt, dann fangen die Mäuse an, sich auf der Suche nach einem Fluchtweg in deinen Bauch einzugraben. Solltest du - angesichts solcher extremen Erfahrungen - gegenüber deinen Folterern gestehen, dass du tatsächlich ein Häretiker, ein Zauberer oder eine Hexe bist, dann bringt man dich dazu, deine Geschichte vor einem Richter zu bestätigen und möglichst zu bereuen. Ein Versuch, zu widerrufen, darauf zu bestehen, dass deine Geständnisse durch Folter erzwungen wurden, wird dich entweder wiederum deinen Folterern ausliefern oder dich direkt auf den Scheiterhaufen bringen. Falls du, einmal verurteilt, deine Sünden bereust, dann werden diese mitfühlenden und gebildeten Männer, - deren Sorge um dein ewiges Seelenheil wirklich keine Grenze kennt, - dir die Güte erweisen, dich zu erwürgen bevor sie deinen Scheiterhaufen entzünden.
(Sam Harris, The End of Faith. Religion, Terror, and the Future of Reason. (2. Aufl. London 2006))
Mal zum Thema "googlen": 

Beispiel Giordano Bruno

Giordano Bruno
Wikipedia: Giordano Bruno
Kirche im Feudalismus

Prunk und Reichtum des Vatikan

Kirche und organisiertes Verbrechen, z.B. in Italien

Das Politische an der Religion

Wäre Religion nur eine Spazierfahrt (Geisterbahnfahrt) durchs Mythologische, dann wäre sie niemals so erfolgreich. Es muss einen Grund hierfür geben, der stärker ist als die doch recht läppischen religiösen Weltinterpretationen. Die wenigsten Menschen stellen sich fortwährend die von Religionslehrern gerne so genannten "Menschheitsfragen": Wo komme ich her? Werde ich ewig leben? Ist die Welt von einer Person hergestellt worden? usw... Sie haben nämlich anderes zu tun. (Und wenn doch, dann finden sie bessere Antworten.) Was also macht Religion zu einer so stabilen, in allen Kulturen vorkommenden Erscheinung?

Entscheidend für den Erfolg des Phänomens Religion ist, dass sie politisch ist:

  • Religion organisiert Loyalität bestimmten Gruppen und Führern gegenüber. Meistens GEGEN andere Gruppen und Führer.
  • Deshalb ist sie als gesellschaftliches Strukturelement hoch geeignet zur Organisation von Herrschaft jeglicher Art. Folglich sind Herrscherkaste und Priesterkaste wechselseitig voneinander abhängig. Sind sie sich einig, dann sind sie natürliche Verbündete. Diese beiden "haben sich gefunden". Sie bilden das ideale Ehepaar (Gangsterduo), das sich heiß und innig liebt. Sie werden sich immer gegenseitig unterstützen.
  • Religion ist - trotz vielfacher inhaltlicher Schwächen - deshalb so stark, weil die Machthaber alles tun, um ihre Schäfchen den "guten Hirten" zuzutreiben. Deren Gegenleistung besteht darin, dafür zu sorgen, dass die Schäflein nicht davonlaufen und immer schön brav bleiben.

Religion ist politische Schafhaltung.


"Missbrauch" zu politischen Zwecken ist in Wirklichkeit "bestimmungsgemäßer Gebrauch".

Klare Hierarchien

Bei einem menschlichen Zusammenleben, das als politische Schafhaltung verstanden wird, sind klare Hierarchien essentiell wichtig. Jeder muss einen Boss haben - bis auf den an der Spitze der Hierarchie. Jeder muss aber auch jemanden unter sich haben - außer dem armen Teufel ganz unten, den beißen die Hunde. (Der General gibt's dem Herrn Major, der haut seinem Leutnant auf den Kopp, der wiederum verfinstert seinen Feldwebel, usw...) Unterstrichen wird das Ganze von bestimmten Kleidungsvorschriften und vorgeschriebenen Verhaltensweisen, anhand derer man jederzeit kontrollieren kann, ob ein Schäflein noch in der gewünschten Weise mitspielt. So funktioniert Herrschaft.

In der frühen Christenreligion bildet sich die Vorstellung römischer Feudalherrschaft ab, deshalb ließ sie sich schlussendlich so wunderbar in den altrömischen Faschismus (ich bestehe auf dem Begriff!) integrieren. Da war der Kaiser = Gott, unter ihm sein Sohn = Prinz Jesus. (Die Himmelskönigin Maria wurde als solche erst später hineingezaubert.) Dann kamen die Menschen, unter ihnen selbstverständlich (!) zuerst der Mann, unter ihm schließlich die Frau.

1. Korinther 11, 2-16:
2 Ich lobe euch, weil ihr in allen Stücken an mich denkt und an den Überlieferungen festhaltet, wie ich sie euch gegeben habe.
3 Ich lasse euch aber wissen, daß Christus das Haupt eines jeden Mannes ist; der Mann aber ist das Haupt der Frau; Gott aber ist das Haupt Christi.
4 Ein jeder Mann, der betet oder prophetisch redet und hat etwas auf dem Haupt, der schändet sein Haupt.
5 Eine Frau aber, die betet oder prophetisch redet mit unbedecktem Haupt, die schändet ihr Haupt; denn es ist gerade so, als wäre sie geschoren.
6 Will sie sich nicht bedecken, so soll sie sich doch das Haar abschneiden lassen! Weil es aber für die Frau eine Schande ist, daß sie das Haar abgeschnitten hat oder geschoren ist, soll sie das Haupt bedecken.
7 Der Mann aber soll das Haupt nicht bedecken, denn er ist Gottes Bild und Abglanz; die Frau aber ist des Mannes Abglanz.
8 Denn der Mann ist nicht von der Frau, sondern die Frau von dem Mann.
9 Und der Mann ist nicht geschaffen um der Frau willen, sondern die Frau um des Mannes willen.
10 Darum soll die Frau eine Macht auf dem Haupt haben um der Engel willen.
11 Doch in dem Herrn ist weder die Frau etwas ohne den Mann noch der Mann etwas ohne die Frau;
12 denn wie die Frau von dem Mann, so kommt auch der Mann durch die Frau; aber alles von Gott.
13 Urteilt bei euch selbst, ob es sich ziemt, daß eine Frau unbedeckt vor Gott betet.
14 Lehrt euch nicht auch die Natur, daß es für einen Mann eine Unehre ist, wenn er langes Haar trägt,
15 aber für eine Frau eine Ehre, wenn sie langes Haar hat? Das Haar ist ihr als Schleier gegeben.
16 Ist aber jemand unter euch, der Lust hat, darüber zu streiten, so soll er wissen, daß wir diese Sitte nicht haben, die Gemeinden Gottes auch nicht.

Loyalität und Nachfolge

Der richtige Glaube ist die Loyalität gegenüber den eigenen Führern.
Der falsche Glaube (Häresie) ist die Loyalität gegenüber den anderen Führern.

Falschgläubige sind zu eliminieren, wenn es die sonstigen kulturellen Umstände erlauben.

Die "Glaubensinhalte" sind von zweitrangiger Bedeutung, sie finden sich schon. In jeder Religion gibt es genügend "Ideologiekasper", die passende Vorschriften erfinden können. Wirklich wichtig an den Glaubensinhalten ist nur, dass es sie in verbindlicher Form gibt. Sie sind prinzipiell auswechselbar und könnten genau so gut durch eine Kleidervorschrift (Uniformen) oder durch andere Alleinstellungsmerkmale (z. B. Rasse oder genetische Merkmale) ersetzt werden. Ideologien haben Fahnenfunktion.

Religion organisiert Loyalität...

Jesus, Mohammed, leider auch Buddha, usw.: Sie alle zogen einen Tross von "Nachfolgern" (Jüngern) hinter sich her.

Religion rechnet mit dem Hündischen im Menschen, mit der Tendenz, hinter Führern herzutrotten. Führerkult ist vorprogrammiert.

Unsicherheit, Dummheit, Denkfaulheit, Feigheit vor der eigenen Vernunft...: in diesem Zusammenhang hoch willkommene Eigenschaften.

Das betende Schaf - Unterwürfigkeit

Im Gebet zeigt sich der uralte Gestus der Unterwürfigkeit. Kopf senken, Hände zusammenpressen, Augen zu, sich zu Boden werfen, den Kopf zur Seite neigen, um die Halsschlagader freizulegen (das fehlte noch...). Hier verewigt sich eine lange Tradition des Einübens von Herrschaft. Das passt so gar nicht mehr in eine Gesellschaft, in der Antragsteller auf dem Landratsamt durch selbstsicheres Auftreten imponieren...

Die Haltung des Betenden gleicht der des um Leckerli bettelnden Hündchens am Tisch seines Herrn: Gott zu Mensch wie Mensch zu Haustier?

Der Mensch als Haustier Gottes: Ist es das, was sich die Anhänger von Religionen vorstellen?

Oder: Der Mensch als Gottes Sklave? ("Oh Herr, dein Knecht flehet dich um Gnade an...") Wieviel Substanz der Sklavenhaltergesellschaften steckt in der Tiefenstruktur des Christentums? Das Gewimmere, der Unterschleif getretener Kreatur, alles das passt in eine ganz bestimmte Gesellschaft, ist Resultat und Verursacher dieser Gesellschaft, soll offensichtlich eine durch und durch beschissene Welt zusammenhalten, eine Welt, die doch bitte der Teufel holen soll!

Religion und Terrorismus


   So steht's in der Zeitung. - Aber...
- Missbraucht Terrorismus die Religion? Oder ist Terrorismus (unter anderen "wünschenswerten" Ergebnissen) nicht gerade der Gebrauch der Religion, der bei ihrer "Konstruktion" zumindest schon angedacht/angelegt war?

- Ist es Zufall, dass die schlimmsten der heute hervortretenden Terroristen religiös motiviert sind?

- Wie kann es sein, dass Religion einen Hauptanteil an (a) terroristischer Motivation und (b) der Möglichkeit der Ausführung liefert?

- Es ist kaum nur ein auf den Islam begrenzbares Phänomen. Was gibt es über den Terror seitens der Christenreligion zu sagen? (Kreuzzüge, Hexenverfolgung, Häretikerverfolgung, ...)

- Typische Konstruktionsmerkmale der Religion(en), die sie "terrortauglich" machen:

--- das Glauben (Meinungsmanipulation, das Einschwörende, der Loyalitätszwang, Kritikfeindlichkeit, Vernichtung eines eigenständigen Gedankenwiderstands, Fanatismus der "Intensivgläubigen"...)

--- die systematische Mehrdeutigkeit in den Anleitungsbüchern (Bibel, Koran): Mächtige Meinungsmacher können alles daraus ableiten: friedliches Zusammenleben oder eben auch den blanken Terror...

--- überhaupt der elende Dualismus: die Aufspaltung des Menschlichen in Ganzgut und Ganzböse, in Gott und Teufel, Sünde und Tugend, ewige Seeligkeit und ewiges Höllenfeuer...