Hirten und Schafe
"Das religio ist die Rückbindung in die eigene Gruppe. Im Sinne von: Wir gegen oder mit den anderen."
(Joseph Reichhoff, Nov. 2006 im ZDF-Nachtstudio) |
Der gute Hirte: Ein erbauliches BildMythologische Bilder können eine starke Wirkung auf ihr Zielpublikum haben. Aber auch sie unterliegen einem geschichtlichen Veränderungsprozess, der dazu führen kann, dass ein zu vermittelnder Inhalt nicht nur nicht mehr vermittelt, sondern sogar regelrecht "enttarnt" wird. Beim Transfer des Jesuanertums von den alten bäuerlichen Gesellschaften in die neue Zeit ist ein ungünstiger Fall eingetreten: Ein Bild, das "nicht mehr so recht hineinpasst". Es ist nicht nur so, dass es heute keine rechte Attraktion mehr besitzt, vielmehr kommt jetzt - im Auge des kommunikativ trainierten Betrachters - plötzlich sein bösartiger Hintersinn zum Vorschein. Was sich hier entpuppt, war zwar schon immer vorhanden, nun aber fällt es auf...
GemeinschaftserlebnisDas Bild links zeigt einen Ausschnitt des Menüs der Internetseite einer christlichen "Gemeinschaft" Schafe lieben das Gemeinschaftserlebnis. Schafsmenschen geben dafür gerne das hin, was ihnen sowieso nur Kopfschmerzen bereitet: Die persönliche Freiheit. Es gibt kaum eine religiöse Sekte, die nicht mit der Wohltat des "Gemeinschaftserlebnisses" wirbt. (Da "die Welt" eigentlich schon reichlich Angebote dieser Art macht, ist es für religiöse Sekten charakteristisch, ihre Schäflein erst einmal hiervon zu isolieren, z. B. mittels "gottgegebener" Regeln gegen die Vergnügungen der Welt. Die so künstlich isolierten Schäfchen werden dann umso gieriger das verbleibende Angebot akzeptieren.) Sonntagvormittagserinnerungen an einen "Schafstall": --- Lauwarm verpupste Gemeinschaftsräume - statt der göttlich frischen Luft einer morgendlichen Waldlichtung. --- Gemeinsames Absingen schwerblütiger Choräle aus schäbig-schwarzen Gesangbüchern im Gegensatz zum herrlichen Tirilieren der Vögel auf freiem Feld. --- Dumpfes Gebetsgemurmel (nicht unähnlich dem Geblöke von Schafen) anstatt des geheimnisvoll murmelnden und rauschenden Bergbachs. Leitbild SchafIm Christentum spielt das Bild des Schafs eine große Rolle. Es ist tatsächlich ein zentrales Leitbild in der christlichen Bilderwelt. Welch verräterische Idealisierung des willenlosen Mitläufers! Das ideale Schaf ist ein Gemeindemitglied, das im Pulk mittrottet, weil es sich hirnlos und quasi entselbstet daran orientiert, was (a) die anderen tun und was (b) der Hirte bzw. seine Hunde von ihm wollen. Ein Bild orientierungsloser Dummheit, ein Bild des manipulierten Individuums, das nur zu einem gut ist: von irgendwelchen Führerfiguren missbraucht und an der Nase herum geführt zu werden.Religion ist Schafhaltung... Die HerdeIn der Herde gelten eigene Gesetze: Das Handeln des Individuums wird abgelöst durch das Mitmachen. Kontrolle und Verantwortung werden vom Individuum an die Gruppe, das heißt konkret: an deren Führer abgegeben.Diesen ist zu glauben. Ihren Anweisungen ist zu folgen, zumal wenn sie vom obersten Herrn, dem Weltenführer, stammen. Klar, dass dadurch grundsätzlich jeder Ideologie Tür und Tor geöffnet werden kann, und sei sie noch so menschenverachtend. siehe auch "Das Milgram-Experiment" zur Frage, wozu Menschen benützt werden können, wenn man ihnen gestattet, "Schafe" zu sein... siehe auch "Aufklärung" Die guten Hirten: Religion und StaatZusammenarbeit zwischen den Hirten und den Eigentümern der Schafe:Der UntertanEine ziemlich eindeutige Anweisung an den guten Christen:Römer 13,1: "Jedermann sei untertan der Obrigkeit, die Gewalt über ihn hat. Denn es ist keine Obrigkeit außer von Gott; wo aber Obrigkeit ist, die ist von Gott angeordnet. Wer sich nun der Obrigkeit widersetzt, der widerstrebt der Anordnung Gottes; die ihr aber widerstreben, ziehen sich selbst das Urteil zu." Also: Auch Stalin, Hitler, Dschinghis-Khan: alles Gottes irdische Autoritäten - mein Gott!!
Die Kirchengeschichte offenbart sich uns als ein Werk der
Staatskunst, des Ehrgeizes und des Eigennutzes der Priester. Ehrwürdige
Betrüger benutzen Gott als Schleier zur Verhüllung ihrer
verbrecherischen Leidenschaften.
Friedrich II, Preußenkönig 1712-1786
Gott ist immer der Verbündete der Herrschenden.
Erich Fromm, Psychoanalytiker 1900-1980. In: Das Christendogma und andere Essays; Szczesny-Verlag, München 1965
... Möge uns der allmächtige Gott wie bisher so in alle Zukunft seine
Hilfe geben, um unsere Pflichten so zu erfüllen, daß wir vor unserem
Volk und seiner Geschichte in allen Ehren zu bestehen vermögen. ...
Adolf Hitler Religion und KriegReligion ist das klassische Motivationsinstrument um Menschengruppen gegeneinander aufzuwiegeln. Gruppenloyalitäten im Zusammenhang mit der Zuschreibung der Attribute "gut" (eigene Gruppe) und "böse" (andere Gruppe) spielen dabei die zentrale Rolle.Ein (un)schönes Beispiel liefert heute George W. Bushs heiliger Krieg gegen "den Terror", bzw. andersherum: der heilige Krieg der Islamfundamentalisten gegen Amerika. Beide Seiten benützen die Religion als Hetzmittel, wozu sie auch bestens geeignet ist. Das schon deshalb, weil religiöses Denken keine echte Kritik erlaubt. Ans religiöse "Denken" gewöhnte Zeitgenossen sind deshalb tendenziell leicht als loyale (Gottes)-Krieger zu mißbrauchen. Interessanterweise dürfen dann die heiligsten religiösen Gebote gebrochen werden. Das "Du sollst nicht töten" tritt in Kriegszeiten zurück ins Glied, zugunsten der immer auch aus den heiligen Schriften ableitbaren Hetzparolen von Feldgeistlichen und deren Anstiftern. Religion ist ein potentielles Mordinstrument. (Freilich: ein Küchenmesser ist auch eins. Allerdings kann man mit diesem noch ein paar gute Dinge tun. Die Frage ist: Handelt es sich um "bestimmungsgemäßen Gebrauch" oder um Missbrauch? Wenn Religion in einen kriegerischen Staat integriert ist, wenn sie an der staatlichen Integration gewachsen und geworden ist, kann man nicht mehr von Missbrauch reden. Dann ist es der hauptsächlich beabsichtigte Gebrauch, der Gebrauch, der "gemeint" ist.) "Gott mit uns!""With or without religion, you would have good people doing good things and evil people doing evil things. But for good people to do evil things, that takes religion.""Mit oder ohne Religion hätte man gute Menschen, die Gutes tun und böse Menschen, die Böses tun. Aber um zu erreichen, dass gute Menschen Böses tun, - dazu braucht man Religion." (Steven Weinberg)
(Anmerkung: Christen würden natürlich betonen, dass sie die Religion einzig und allein dazu haben wollen,
dass böse Menschen Gutest tun.
Aber abgesehen davon, dass sie dann wiederum eine von außen (von oben) steuerbare
Definition des "Guten" verwenden - Auch dies deutet darauf hin,
dass ein "Abkoppeln vom Selbst", eine "Persönlichkeitsspaltung" installiert werden soll. Der Mensch soll nicht
so handeln wie er ist. Er soll im Sinne einer Norm- und Zweckvorgabe von außen sich selbst entfremdet,
desorientiert, manipuliert, zur Marionette werden. Man erkennt hier den Zweck des ganzen Spiels:
Wer die Macht über diese Vorgabe hat, der hat die nahezu absolute Macht über die Menschen.)
Srebrenica, im Namen des Vaters..."Oh Herr, gib der Armee deiner Gläubigen die Übermacht über das feindliche Volk. Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes, Amen."Mit diesem Text segnete der Erzmönch Gavrilo Maric eine Gruppe der serbischen Polizeireserveeinheit "Skorpione", bevor sie (1995) loszogen, um eine Anzahl Muslime zu ermorden. Die Segnung ist Teil eines Videos, das Mai/Juni 2005 im serbischen Fernsehen gezeigt wurde. Ist so etwas ein Missbrauch der Religion? Nein, eher ein "bestimmungsgemäßer Gebrauch". Denn wenn dieser Gebrauch ernsthaft unerwünscht wäre, dann würde die Religion eindeutige Bestimmungen enthalten, die so etwas verbieten. Aber "leider" findet man im heiligen Buch zu jeder Bestimmung eine im Sinne entgegengesetzte Bestimmung, wenn man nur ein wenig danach sucht. Das "Du sollst nicht töten" wird konterkarriert durch eine ganze Reihe scheußlicher Verfluchungen und durch üble Beispiele dafür, wie der Christengott sich angeblich verhalten habe. Zu behaupten, die Religion sei gut und der Mensch würde sie nur missbrauchen, ist Heuchelei oder Dummheit. Religion wird von Menschen geschaffen, um missbraucht zu werden. Sie ist das Instrument von Führern, menschliches Moralgefühl, menschliche Skrupel durch die Autorität eines angeblichen Gotteswillens auszuhebeln. Religion ist ein bewährtes Mittel gegen solche "echten" moralischen Einstellungen und Verhaltensweisen, die in den Menschen aufgrund ihrer Erfahrung mit Menschen gereift sind. Um solche gewachsene Moralität zu erschlagen, bedarf es einer massiven Keule. Was wäre dazu geeigneter als ein "Gott"! In der Waffenkammer von Schurken darf Religion nicht fehlen. August Bebel zu: Krieg und ChristentumDie Religion der Liebe, die christliche, ist seit mehr als achtzehn Jahrhunderten gegen alle Andersdenkenden eine Religion des Hasses, der Verfolgung, der Unterdrückung gewesen. Keine Religion der Welt hat der Menschheit mehr Blut und Tränen gekostet als die christliche, keine hat mehr zu Verbrechen der scheußlichsten Art Veranlassung gegeben; und wenn es sich um Krieg und Massenmord handelt, sind die Priester aller christlichen Konfessionen noch heute bereit, ihren Segen zu geben, und hebt die Priesterschaft der einen Nation gegen die feindlich ihr gegenüberstehende Nation flehend die Hände um Vernichtung des Gegners zu einem und demselben Gott, dem Gott der Liebe, empor.Aus: August Bebel, Ist die Religion für das Volk nötig? Dietz; Berlin 1958 Christenreligion und SklavenhaltergesellschaftBeschwichtigungsideologie im alten Rom, im neuen Amerika... Deschner ("Abermals krähte der Hahn") hat dem Thema "Die Kirche und die Sklaverei" ein Kapitel gewidmet. Fazit: Die antike Kirche hat die Emanzipationsbestrebungen der Sklaven energisch bekämpft, indem sie ihnen die angebliche Gottgewolltheit ihres Schicksals ins Gesicht schlug. Eine Hand (Päpste) wusch die andere (Staat und Großgrundbesitzer).Gehorsamsgebot und Vertrösten aufs Leben nach dem Tod waren auch bei den amerikanischen Sklaven die zwei Prügel, mit denen die Religion gerne diente. Für diesen Dienst wurde sie vom ökonomischen Establishment (den Profiteuren der Sklaverei) mit Reichtum und machtvoller Position im Staat belohnt. Neues Testament zur SklavenhaltungBeim BDI (ich meine nicht den Berufsverband der deutschen Internisten) gibt es erhebliche Anstrengungen mit dem Ziel, das Interesse der deutschen Industriellen gegenüber der sie bedrängenden Übermacht der revolutionären Arbeiterschaft (besonders der Gewerkschaften) zu wahren. Den bedauernswerten Industriekapitänen rate ich zu einem strategischen Bündnis mit der Christenreligion. Die folgenden Zitate aus dem Regelbuch derselben dürften auch die verschlafenste Arbeitsgruppe beim BDI aufhorchen lassen:
Epheser 6,5-7:
[5] Ihr Sklaven, gehorcht euren irdischen Herren mit Furcht und Zittern und mit aufrichtigem Herzen, als wäre es Christus. [6] Arbeitet nicht nur, um euch bei den Menschen einzuschmeicheln und ihnen zu gefallen, sondern erfüllt als Sklaven Christi von Herzen den Willen Gottes! [7] Dient freudig, als dientet ihr dem Herrn und nicht den Menschen.
Kolosser 3,22:
[22] Ihr Sklaven, gehorcht euren irdischen Herrn in allem! Arbeitet nicht nur, um euch bei den Menschen einzuschmeicheln und ihnen zu gefallen, sondern fürchtet den Herrn mit aufrichtigem Herzen!
Timotheus 6,1:
[1] Alle, die das Joch der Sklaverei zu tragen haben, sollen ihren Herrn alle Ehre erweisen, damit der Name Gottes und der Lehre nicht in Verruf kommen.
Titus 2,9-10:
[9] Die Sklaven sollen ihren Herrn gehorchen, ihnen in allem gefällig sein, nicht widersprechen, [10] nichts veruntreuen; sie sollen zuverlässig und treu sein, damit sie in allem der Lehre Gottes, unseres Retters, Ehre machen. Whites OnlyUSA, Südstaaten. Ein Schild an der Kirche verkündet, daß Schwarzen der Zutritt verboten ist. Ein Neger schickt sich trotzdem an, die Kirche zu betreten. Der Pfarrer stellt ihn zur Rede: "Du siehst doch, daß Du da drin nichts verloren hast. Oder kannst Du nicht lesen?" Der Neger antwortet: "Aber Massa, ich muß nur sauber machen in der Kirche." Der Pfarrer: "Ach so, ja. Dann geh rein - aber wehe ich erwische Dich beim Beten!"(Quelle: Irgendwo auf www.humanist.de) Die "guten Hirten" - ein weitläufiges Thema
Norbert Rohde Über Priester
Nietzsche: Priester"Der reine Geist ist die reine Lüge... Solange der Priester noch als eine HÖHERE Art Mensch gilt, dieser Verneiner, Verleumder, Vergifter des Lebens von BERUF, gibt es keine Antwort auf die Frage: was IST Wahrheit? Man HAT bereits die Wahrheit auf den Kopf gestellt, wenn der bewußte Advokat des Nichts und der Verneinung als Vertreter der "Wahrheit" gilt..."(Nietzsche, Der Antichrist. Kap. 9) Priester: Feinde der Freiheit"In every country and every age, the priest has been hostile to liberty. He is always in alliance with the despot"(Horatio Spafford, 1814) pädophil aktive Priester (gegenwärtig tausende?) in Frankreich: www.anti-kinderporno.de/priester.htm in Deutschland: www.freier-widerstand.net/nachrichten/juli/ngk3.htm in den USA und überall: www.spiegel.de/sptv/magazin/0,1518,208133,00.html Uta Ranke-Heinemann zum Thema: www.spiegel.de/panorama/0,1518,193261,00.html sadistische Klosterpädagogik (z.B.: "Die unbarmherzigen Schwestern" von Peter Mullan) Inquisition:Jeder kennt das Wort, es spricht sich leicht aus. Was das aber bedeutet, erfährt man erst, wenn man sich einmal vergegenwärtigt, was das im Detail für die betroffenen Menschen bedeutete. Hier ein Textausschnitt aus Sam Harris, The End of Faith, S. 80 f. Er beschreibt, was einem wiederfahren konnte, wenn man erfolgreich bei der Inquisition angeschwärzt wurde (was nicht schwer war).
Beispiel Giordano Bruno Giordano Bruno Wikipedia: Giordano Bruno Prunk und Reichtum des Vatikan Kirche und organisiertes Verbrechen, z.B. in Italien Das Politische an der ReligionWäre Religion nur eine Spazierfahrt (Geisterbahnfahrt) durchs Mythologische, dann wäre sie niemals so erfolgreich. Es muss einen Grund hierfür geben, der stärker ist als die doch recht läppischen religiösen Weltinterpretationen. Die wenigsten Menschen stellen sich fortwährend die von Religionslehrern gerne so genannten "Menschheitsfragen": Wo komme ich her? Werde ich ewig leben? Ist die Welt von einer Person hergestellt worden? usw... Sie haben nämlich anderes zu tun. (Und wenn doch, dann finden sie bessere Antworten.) Was also macht Religion zu einer so stabilen, in allen Kulturen vorkommenden Erscheinung?Entscheidend für den Erfolg des Phänomens Religion ist, dass sie politisch ist:
Religion ist politische Schafhaltung.
"Missbrauch" zu politischen Zwecken ist in Wirklichkeit "bestimmungsgemäßer Gebrauch".
Klare HierarchienBei einem menschlichen Zusammenleben, das als politische Schafhaltung verstanden wird, sind klare Hierarchien essentiell wichtig. Jeder muss einen Boss haben - bis auf den an der Spitze der Hierarchie. Jeder muss aber auch jemanden unter sich haben - außer dem armen Teufel ganz unten, den beißen die Hunde. (Der General gibt's dem Herrn Major, der haut seinem Leutnant auf den Kopp, der wiederum verfinstert seinen Feldwebel, usw...) Unterstrichen wird das Ganze von bestimmten Kleidungsvorschriften und vorgeschriebenen Verhaltensweisen, anhand derer man jederzeit kontrollieren kann, ob ein Schäflein noch in der gewünschten Weise mitspielt. So funktioniert Herrschaft.In der frühen Christenreligion bildet sich die Vorstellung römischer Feudalherrschaft ab, deshalb ließ sie sich schlussendlich so wunderbar in den altrömischen Faschismus (ich bestehe auf dem Begriff!) integrieren. Da war der Kaiser = Gott, unter ihm sein Sohn = Prinz Jesus. (Die Himmelskönigin Maria wurde als solche erst später hineingezaubert.) Dann kamen die Menschen, unter ihnen selbstverständlich (!) zuerst der Mann, unter ihm schließlich die Frau.
1. Korinther 11, 2-16:
2 Ich lobe euch, weil ihr in allen Stücken an mich denkt und an den Überlieferungen festhaltet, wie ich sie euch gegeben habe. 3 Ich lasse euch aber wissen, daß Christus das Haupt eines jeden Mannes ist; der Mann aber ist das Haupt der Frau; Gott aber ist das Haupt Christi. 4 Ein jeder Mann, der betet oder prophetisch redet und hat etwas auf dem Haupt, der schändet sein Haupt. 5 Eine Frau aber, die betet oder prophetisch redet mit unbedecktem Haupt, die schändet ihr Haupt; denn es ist gerade so, als wäre sie geschoren. 6 Will sie sich nicht bedecken, so soll sie sich doch das Haar abschneiden lassen! Weil es aber für die Frau eine Schande ist, daß sie das Haar abgeschnitten hat oder geschoren ist, soll sie das Haupt bedecken. 7 Der Mann aber soll das Haupt nicht bedecken, denn er ist Gottes Bild und Abglanz; die Frau aber ist des Mannes Abglanz. 8 Denn der Mann ist nicht von der Frau, sondern die Frau von dem Mann. 9 Und der Mann ist nicht geschaffen um der Frau willen, sondern die Frau um des Mannes willen. 10 Darum soll die Frau eine Macht auf dem Haupt haben um der Engel willen. 11 Doch in dem Herrn ist weder die Frau etwas ohne den Mann noch der Mann etwas ohne die Frau; 12 denn wie die Frau von dem Mann, so kommt auch der Mann durch die Frau; aber alles von Gott. 13 Urteilt bei euch selbst, ob es sich ziemt, daß eine Frau unbedeckt vor Gott betet. 14 Lehrt euch nicht auch die Natur, daß es für einen Mann eine Unehre ist, wenn er langes Haar trägt, 15 aber für eine Frau eine Ehre, wenn sie langes Haar hat? Das Haar ist ihr als Schleier gegeben. 16 Ist aber jemand unter euch, der Lust hat, darüber zu streiten, so soll er wissen, daß wir diese Sitte nicht haben, die Gemeinden Gottes auch nicht. Loyalität und NachfolgeDer richtige Glaube ist die Loyalität gegenüber den eigenen Führern.Der falsche Glaube (Häresie) ist die Loyalität gegenüber den anderen Führern. Falschgläubige sind zu eliminieren, wenn es die sonstigen kulturellen Umstände erlauben. Die "Glaubensinhalte" sind von zweitrangiger Bedeutung, sie finden sich schon. In jeder Religion gibt es genügend "Ideologiekasper", die passende Vorschriften erfinden können. Wirklich wichtig an den Glaubensinhalten ist nur, dass es sie in verbindlicher Form gibt. Sie sind prinzipiell auswechselbar und könnten genau so gut durch eine Kleidervorschrift (Uniformen) oder durch andere Alleinstellungsmerkmale (z. B. Rasse oder genetische Merkmale) ersetzt werden. Ideologien haben Fahnenfunktion. Religion organisiert Loyalität... Jesus, Mohammed, leider auch Buddha, usw.: Sie alle zogen einen Tross von "Nachfolgern" (Jüngern) hinter sich her. Religion rechnet mit dem Hündischen im Menschen, mit der Tendenz, hinter Führern herzutrotten. Führerkult ist vorprogrammiert. Unsicherheit, Dummheit, Denkfaulheit, Feigheit vor der eigenen Vernunft...: in diesem Zusammenhang hoch willkommene Eigenschaften. Das betende Schaf - UnterwürfigkeitIm Gebet zeigt sich der uralte Gestus der Unterwürfigkeit. Kopf senken, Hände zusammenpressen, Augen zu, sich zu Boden werfen, den Kopf zur Seite neigen, um die Halsschlagader freizulegen (das fehlte noch...). Hier verewigt sich eine lange Tradition des Einübens von Herrschaft. Das passt so gar nicht mehr in eine Gesellschaft, in der Antragsteller auf dem Landratsamt durch selbstsicheres Auftreten imponieren...Die Haltung des Betenden gleicht der des um Leckerli bettelnden Hündchens am Tisch seines Herrn: Gott zu Mensch wie Mensch zu Haustier? Der Mensch als Haustier Gottes: Ist es das, was sich die Anhänger von Religionen vorstellen? Oder: Der Mensch als Gottes Sklave? ("Oh Herr, dein Knecht flehet dich um Gnade an...") Wieviel Substanz der Sklavenhaltergesellschaften steckt in der Tiefenstruktur des Christentums? Das Gewimmere, der Unterschleif getretener Kreatur, alles das passt in eine ganz bestimmte Gesellschaft, ist Resultat und Verursacher dieser Gesellschaft, soll offensichtlich eine durch und durch beschissene Welt zusammenhalten, eine Welt, die doch bitte der Teufel holen soll! Religion und TerrorismusSo steht's in der Zeitung. - Aber... - Missbraucht Terrorismus die Religion? Oder ist Terrorismus (unter anderen "wünschenswerten" Ergebnissen) nicht gerade der Gebrauch der Religion, der bei ihrer "Konstruktion" zumindest schon angedacht/angelegt war? - Ist es Zufall, dass die schlimmsten der heute hervortretenden Terroristen religiös motiviert sind? - Wie kann es sein, dass Religion einen Hauptanteil an (a) terroristischer Motivation und (b) der Möglichkeit der Ausführung liefert? - Es ist kaum nur ein auf den Islam begrenzbares Phänomen. Was gibt es über den Terror seitens der Christenreligion zu sagen? (Kreuzzüge, Hexenverfolgung, Häretikerverfolgung, ...) - Typische Konstruktionsmerkmale der Religion(en), die sie "terrortauglich" machen: --- das Glauben (Meinungsmanipulation, das Einschwörende, der Loyalitätszwang, Kritikfeindlichkeit, Vernichtung eines eigenständigen Gedankenwiderstands, Fanatismus der "Intensivgläubigen"...) --- die systematische Mehrdeutigkeit in den Anleitungsbüchern (Bibel, Koran): Mächtige Meinungsmacher können alles daraus ableiten: friedliches Zusammenleben oder eben auch den blanken Terror... --- überhaupt der elende Dualismus: die Aufspaltung des Menschlichen in Ganzgut und Ganzböse, in Gott und Teufel, Sünde und Tugend, ewige Seeligkeit und ewiges Höllenfeuer... Links zum ThemaNorbert Rohde Über Priester |