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Vorwort

"Die Welt bedarf des Aufwachens aus ihrem langen Alptraum des religiösen Glaubens."

"Religion ist eine Beleidigung für die Menschenwürde. Mit ihr oder ohne sie gibt es gute Menschen, die gute Dinge tun und böse Menschen, die böse Dinge tun. Aber dafür, dass gute Menschen böse Dinge tun, braucht es die Religion."

(Steven Weinberg)






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Relügion

Religion im Allgemeinen ist nach meinem Dafürhalten, ähnlich wie Krieg und Armut, eine der großen Plagen der Menschheit. Schwer zu sagen, welche von diesen Plagen das größte Unheil angerichtet hat. Religion vergiftet die Hirne der Menschen, das ist ihre Zweckbestimmung. Der Zweck vom Zweck ist ein politischer, nämlich die Herrschaft über Menschen. Das ist kein "Missbrauch" der Religion sondern ihr "bestimmungsgemäßer Gebrauch", der Zweck zu dem sie erfunden bzw. zur Institution gemacht wurde. (Von den kleinen individuellen Fantasien und Spekulationen, deren Erfinder normalerweise wissen, dass sie fantasieren, rede ich hier nicht. Das sind für mich keine Religionen. Dazu gehört zumindest ideologischer, meistens aber auch ganz beinharter Herrschaftsanspruch.)

Der Affe kurbelt, kurbelt, kurbelt... Am Krieg und an der Armut arbeiten die Menschen sicher noch eine Zeit lang. Wann werden die Menschen ohne Religion auskommen? Ich hoffe, eines fernen Tages werden sie es schaffen. Auch das Halten von Sklaven gehörte Jahrtausende lang zum selbstverständlichen Inventar der Menschheit...

Ich mache im Folgenden keinen großen Unterschied zwischen den verschiedenen Religionen, auch wenn die Beispiele fast alle aus dem Christentum stammen. (Das kenne ich am besten, und das tangiert mich auch - noch - am meisten.) "Die Religion" ist nach meinem Dafürhalten ein homogener Komplex, eine Erscheinung, die so relativ wenig Variationsbandbreite hat, dass man sie zusammen abhandeln soll. Ob einer ein Anhänger einer christlichen Sekte oder Mohammedaner ist, macht bei den Merkmalen, die mich interessieren, kaum einen Unterschied. Es ist wie bei der Grippe. Man kennt viele verschiedene Grippeviren, aber andererseits gibt es gute Gründe dafür, den Sammelbegriff "Grippe" für diese Krankheit zu verwenden.

Ich entschuldige mich bei all den Glücklichen, die über das Stadium der Religionsfixiertheit hinaus sind, dafür, dass die Abteilung "Religionskritik" etwas ausufert. Es liegt offensichtlich an der Faszination, die das Thema für mich immer noch hat. Das Thema ist aber auch allgemein wichtig, wie man z. B. an den diversen göttlich gesegneten Abmurksereien (= heiligen Kriegen) sieht. Einfach ignorieren ist meiner Meinung nach einfach keine Option...

Es ist mein Vorsatz, die Religion nicht einfach nur in den Dreck zu ziehen. Andererseits meine ich, dass ein gewisses Maß an Drastik dem Thema angemessen ist. Wenn jemand, der diese Seiten liest, der Meinung ist, dass ich mich an irgendeiner Stelle eindeutig im Ton vergriffen habe, bitte ich um Benachrichtigung (Email oder Gästebuch) unter Angabe der Textstelle. Ich werde das überprüfen und ggf. den Text ändern, falls ich im Überschwang unnötig beleidigend geworden sein sollte.

Ich sollte noch anmerken, dass meine persönlichen Erfahrungen mit Religion aus dem Bereich der fundamentalistischen Sekten stammen. Ich hatte leider das Pech, einen Großteil von Kindheit und Jugend bei einer christlichen Gemeinschaft verbringen zu müssen. Das ist jetzt aber bald 40 Jahre her und bis zu einem gewissen Grad "verarbeitet".

Ich unternehme hier nicht den systematischen Versuch, die eine oder andere Religion Zug um Zug zu wiederlegen. Das hier zu Lesende sind vielmehr einzelne subjektive Beobachtungen, Wertungen, Mini-Analysen, - sozusagen mein persönliches Notizbuch. Systematische Arbeiten zum Thema (alle Achtung vor Leuten, die sich diese Mühe machen!) gibt es im Internet aber auch. Ich verweise hier nur auf die beste und vollständigste mir bekannte Site:

www.atheismus-online.de/ von Volker Dittmar.

Religion ist der ewig schmerzende faule Zahn, den zu ziehen es langsam Zeit wird...



Ein Wort noch zum Buddhismus: Beim Suchen nach Beispielen für "das Böse in der Religion" (ich nenne es einfach mal so) bin ich so gut wie nie auf Beispiele aus dem Buddhismus gestoßen. Es scheint, dass er als nicht-theistische Religion (Entfallen der verhängnisvollen Vater-Projektion) nicht recht für Gewaltherrschaft, Kriegshetze, usw. geeignet ist. Auch das elende Glaubenmachen scheint man hier, je nach Richtung, weniger zu finden. Der Buddhismus betont vielmehr die praktische Selbsterforschung des eigenen Karma. Er scheint dadurch für ideologische "Einspritzungen" etwas weniger geeignet zu sein. Schädlichen Gebrauch gibt es bestimmt auch hier, aber ich bin geneigt, dies eher als Missbrauch zu sehen und nicht als "bestimmungsgemäßen Gebrauch von Religion". Von mehr als einem Atheisten habe ich in letzter Zeit Sätze gehört wie: "Eigentlich bin ich Buddhist..." Auch ich kann mich dieser Tendenz nicht ganz entziehen. Nicht zuletzt auch aus ethischen Gründen. Der Respekt vor den nicht-menschlichen Mitbewohnern unseres Planeten, wie er im Buddhismus voll integriert ist, sucht seinesgleichen.

Nachtrag und Korrektur: Auch im Buddhismus gibt es Schattenseiten. Die Gelbmützensekte (Gruppierung des Dalai Lama) hat eine teilweise kriegerische Geschichte. Im Mittelalter gab es einen innerbuddhistischen Religionskrieg. Tibet wurde zum theokratischen Staat. In Sri Lanka und Birma gab / gibt es religiös begründete Verfolgungen Andersdenkender. Wie andere Religionen setzten die Buddhisten vielerorts auf Prunk und Protz, um ihre "Schäflein" zu beeindrucken. Gleichzeitig ist das Soziale sehr schwach ausgeprägt. Es gibt eben die goldenen Tempel inmitten einer hungernden Bevölkerung. Die Rolle der Frau ist ein Elend: Es gibt Zölibat und Phallokratie, usw...

Allerdings sind die Übel wohl nicht so stark in der Lehre selbst verankert wie im Christentum oder im Islam. Man kann sie also bei einigem gutem Willen als Missbrauch ansehen, von dem abzuweichen kein Problem sein sollte.

Nachtrag: Hier eine Kritische Darstellung über den tibetischen Buddhismus, die einem schon den Appetit verderben kann...
Oder dies: Kalachakra Tantra und Shambhala-Mythos Hier wird deutlich, dass es einen Zusammenhang zwischen Religion und Herrschaft gibt, der Quelle für gewisse "interreligiöse Merkmale" ist!
kritische Auseinandersetzung hierzu



Ich dank es dem lieben Gott tausendmal dass er mich zum Atheisten hat werden lassen.
(Georg Christoph Lichtenberg)