Home

Der Jesus

"Wer ein Christ sein will, der steche seiner Vernunft die Augen aus!" (Martin Luther)

Das Jesus-Plagiat

Die Figur des Jesus bildet das ideelle Zentrum der Christenreligion. Es gab wohl wirklich einmal einen umherziehenden Prediger diesen Namens. Aber wie der wirklich war, ist zu einem großen Teil Spekulation. Vielleicht war er ja ein ganz sympathischer, unkonventioneller Denker, der gewisse "populistische Kompromisse" einging und von dem man das eine oder andere noch heute lernen könnte, wenn man denn wüsste, was er wollte. Vielleicht war er aber auch nur einer der vielen umherziehenden, leicht verwirrten Heilsprediger, die im alten Palästina zu seiner Zeit sehr in Mode waren. Wer der wirkliche Jesus war und was er wirklich wollte, werden wir höchstwahrscheinlich niemals erfahren.

Der überlieferte Jesus der Christenheit hingegen ist eine Art literarische Figur. Er ist eine Legendengestalt: Beruhend auf einer weitgehend verschütteten Wirklichkeit haben "interessierte" Menschen alles Mögliche dazu erfunden, bis er im Wesentlichen so etwas wie eine erfundene Romanfigur wurde. (Eine "polysynthetische kollektive Fiktion".) Weitererzählungen, Abschriften von Abgeschriebenem, Eigeninterpretationen, Verwechslungen, Idealisierungen, Weglassungen und Dazuerfindungen der Weitererzähler und Autoren haben das Ihre dazu getan.

Der fiktionale Jesus ist jedoch nicht einmal selbst erfunden! Erstaunlich viele Elemente der Jesusgestalt sind - wohl im Wege der "Anreicherung" und Verwechslung - von legendären Gestalten der Antike übernommen worden. Z. B. von Herakles, Apollonius, Menachem, Asklepios, Mithras und Dionysos.

  Hier, bei www. bibelkritik.ch  kann man in kurzer Zusammenfassung nachlesen, wie die Jesusgeschichte "abgekupfert" wurde. Angefangen bei der angeblichen Jungfrauengeburt bis hin zum angeblichen Tod durch Kreuzigung: Alles Plagiate...

(Der römische Satiriker Petronius zu der damaligen modischen Inflation von zu Göttern erhobenen Menschen:"Unsere Gegend ist so voll von gegenwärtigen Gottheiten, dass man leichter einen Gott als einen Menschen findet.")

Ein Sympathieträger?


Jesus als Verkörperung der gesammelten sympathischen Eigenschaften für ein nicht-alttestamentliches Menschenbild. Aber: Bibelzitate aus dem NT: Verfluchungen und allerhand merkwürdige Ansichten...

Markus 4 (Jesus redet in Gleichnissen, damit das Volk nicht versteht und sich nicht bekehrt und ihnen nicht vergeben wird).
Zitat:
10 Und als er allein war, fragten ihn, die um ihn waren, samt den Zwölfen nach den Gleichnissen.
11 Und er sprach zu ihnen: Euch ist das Geheimnis des Reiches Gottes gegeben, jenen aber, die draußen sind, wird alles in Gleichnissen zuteil,
12 `damit sie sehend sehen und nicht wahrnehmen und hörend hören und nicht verstehen, damit sie sich nicht etwa bekehren und ihnen vergeben werde.

2. Johannes 7, ff. (Intoleranz gegenüber Andersgläubigen und Ungläubigen)
Zitat:
Denn viele Verführer sind in die Welt ausgegangen, die nicht bekennen, daß Jesus Christus in das Fleisch gekommen ist. Das ist der Verführer und der Antichrist.
8Seht euch vor, daß ihr nicht verliert, was wir erarbeitet haben, sondern vollen Lohn empfangt.
9Wer darüber hinausgeht und bleibt nicht in der Lehre Christi, der hat Gott nicht; wer in dieser Lehre bleibt, der hat den Vater und den Sohn.
10Wenn jemand zu euch kommt und bringt diese Lehre nicht, so nehmt ihn nicht ins Haus und grüßt ihn auch nicht.
11Denn wer ihn grüßt, der hat teil an seinen bösen Werken.

Lukas 19, 27 (Intoleranz gegenüber Andersgläubigen)

Zitat:
Doch diese meine Feinde, die nicht wollten, daß ich ihr König werde, bringt her und macht sie vor mir nieder.
...

Ein Hassprediger

"Hassprediger" ist für den guten Bürger ein Begriff, der irgendwelchen Fundamentalislamisten usw. vorbehalten ist (z. B. für Leute wie den "Kalifen von Köln", Metin Kaplan) Ein Blick auf die überlieferten Jesus-Aussagen zeigt eine verräterische Ähnlichkeit...

Lukas 14 (Nur, wer seine Familie hasst, kann Jünger Jesu sein):
25 Es ging aber eine große Volksmenge mit ihm; und er wandte sich um und sprach zu ihnen:
26 Wenn jemand zu mir kommt und haßt nicht seinen Vater und seine Mutter und seine Frau und seine Kinder und seine Brüder und Schwestern, dazu aber auch sein eigenes Leben, so kann er nicht mein Jünger sein;

MATTHÄUS 10,34f (Jesus will nicht Frieden sondern Mord und Totschlag):
"Ihr sollt nicht meinen, daß ich gekommen bin, Frieden zu bringen auf die Erde. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert."

Neues vs. altes Testament

Die meisten Christen glauben, die krasse Inhumanität des Alten Testaments würde nicht mehr wirklich gelten. Warum stehen sie dann noch im großen Anleitungsbuch, wo sie von den Wörtlichnehmern nach Herzenslust verwendet werden können? Es besteht die Ansicht, das Alte Testament würde irgendwie vom "kuschelweichen" Neuen Testament auf- oder abgelöst. Dass der Jesus das GERADE NICHT beabsichtigte, macht er (wenn man dem Buch glaubt) unmissverständlich klar:

Matthäus 5;17-19:
"Glaubt nicht, daß ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen, aufzulösen, sondern zu erfüllen. Denn wahrlich, ich sage euch: Bis der Himmel und die Erde vergehen, soll auch nicht ein Jota oder ein Strichlein von dem Gesetz vergehen, bis alles geschehen ist. Wer irgend nun eines dieser geringsten Gebote auflöst und also die Menschen lehrt, wird er der geringste heißen im Himmelreich; wer irgend aber sie tut und lehrt, dieser wird groß heißen im Himmelreich."

Verfluchungen und Verwünschungen

Richtig zur Hochform aufzulaufen scheint der Jesus, wenn es darum geht, Andersdenkende mit Flüchen und Verwünschungen zu belegen. Ist es nicht der blanke Hass, der aus ihm spricht? Scheint er nicht immer dann die krassesten Bilder zu erfinden, wenn es darum geht, die anderen mit ewigen Qualen bedrohen zu wollen, wenn es ans Zerhacken, Verbrennen, in die Hölle stoßen geht? An vielen Stellen in der Bibel erscheint er als eine Person mit Schaum vorm Mund, die am liebsten alles vernichten würde, was der eigenen Ansicht entgegen steht. Mich erinnert das gelegentlich an den großen Diktator in Charly Chaplins gleichnamigem Film. Oder ans Rumpelstilzchen, das sich am Ende selbst mitten entzwei reißt. Die "Begeisterung", die da aus den Worten des Jesus spricht, scheint mir eher auf schlecht verdrängten Zertret- und Zerquetsch-Sadismus zu deuten als auf Eigenschaften eines friedliebenden Heilands.

Maßloser Jähzorn: Feuer der Hölle als Strafe für eine Beleidigung: Jesus sprach, (Matth. 5,22, Einheitsübersetzung):
"Ich aber sage euch: Jeder, der seinem Bruder auch nur zürnt, soll dem Gericht verfallen sein; und wer zu seinem Bruder sagt: Du Dummkopf! soll dem Spruch des Hohen Rates verfallen sein; wer aber zu ihm sagt: Du (gottloser) Narr!, soll dem Feuer der Hölle verfallen sein."

Ersäufen, Hand abhacken, in der Hölle brennen lassen, - bei Abwerbung eines Anhängers:
Jesus sprach, (Markus 9,42-43, Übersetzung nach Luther):
"Und wer einen dieser Kleinen, die an mich glauben, zum Abfall verführt, für den wäre es besser, dass ihm ein Mühlstein an den Hals gehängt und er ins Meer geworfen würde. Wenn dich aber deine Hand zum Abfall verführt, so haue sie ab! Es ist besser für dich, dass du verkrüppelt zum Leben eingehst, als dass du zwei Hände hast und fährst in die Hölle, in das Feuer, das nie verlöscht."

Erniedrigung zur Hölle für die Leute in Jesus' frühem Wohnsitz; sie ließen sich von ihm nicht so recht bekehren. (Matthäus 11,23):
"Und du, Kapernaum, wirst du bis zum Himmel erhoben werden? Du wirst bis in die Hölle hinuntergestoßen werden."

Verbrennen im Höllenfeuer (nach der großen Abrechnung, dem "Weltgericht" (Matthäus 25,41):
"Geht weg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel."

Wieder mal Verbrennen (Matthäus 13,41-42):
"Der Menschensohn wird seine Engel senden, und sie werden sammeln aus seinem Reich alles, was zum Abfall verführt, und die da Unrecht (früher hieß es an dieser Stelle: "das Gesetz Gottes nicht") tun, und werden sie in den Feuerofen werfen; da wird Heulen und Zähneklappern sein."

und, und, und...

Verbrennen ist eine Lieblingsqual des Jesus: Ist es ein Wunder, dass seine Anhänger diese fürchterliche Todesart auch später noch gerne anwandten? Soll das Missbrauch einer ansonsten guten Lehre sein? Wieviele angebliche Hexen und Häretiker wurden auf der Grundlage der Jesus'schen Empfehlungen zu Tode gequält, und wer trägt die Schuld dafür?

Böse Worte bringen Böses hervor: Judenverfolgung

Johannes 8, 37-45 hat folgendes geschrieben:
37 Ich weiß wohl, daß ihr Abrahams Kinder seid; aber ihr sucht mich zu töten, denn mein Wort findet bei euch keinen Raum.
38 Ich rede, was ich von meinem Vater gesehen habe; und ihr tut, was ihr von eurem Vater gehört habt.
39 Sie antworteten und sprachen zu ihm: Abraham ist unser Vater. Spricht Jesus zu ihnen: Wenn ihr Abrahams Kinder wärt, so tätet ihr Abrahams Werke.
40 Nun aber sucht ihr mich zu töten, einen Menschen, der euch die Wahrheit gesagt hat, wie ich sie von Gott gehört habe. Das hat Abraham nicht getan.
41 Ihr tut die Werke eures Vaters. Da sprachen sie zu ihm: Wir sind nicht unehelich geboren; wir haben EINEN Vater: Gott.
42 Jesus sprach zu ihnen: Wäre Gott euer Vater, so liebtet ihr mich; denn ich bin von Gott ausgegangen und komme von ihm; denn ich bin nicht von selbst gekommen, sondern er hat mich gesandt.
43 Warum versteht ihr denn meine Sprache nicht? Weil ihr mein Wort nicht hören könnt!
44 Ihr habt den Teufel zum Vater, und nach eures Vaters Gelüste wollt ihr tun. Der ist ein Mörder von Anfang an und steht nicht in der Wahrheit; denn die Wahrheit ist nicht in ihm. Wenn er Lügen redet, so spricht er aus dem Eigenen; denn er ist ein Lügner und der Vater der Lüge.
45 Weil ich aber die Wahrheit sage, glaubt ihr mir nicht.


Auf das "Ihr habt den Teufel zum Vater" und "Mörder und Lügner von Anfang an" berief sich u.a. auch Gauleiter Julius Streicher. Die jahrhundertelange Judenverfolgung durch die Christen war durch diese "Worte des Herrn" abgesegnet. Böse Worte, die Böses erzeugen.

B. Russell über den Jesus

Aus: Bertrand Russell, Warum ich kein Christ bin:

Mängel in der Lehre Christi

Nachdem ich die Vortrefflichkeit dieser Maximen eingeräumt habe, komme ich zu gewissen Einzelheiten, bei denen man meiner Meinung nach Christus, wie er in den Evangelien geschildert wird, weder die höchste Weisheit noch die höchste Güte zuerkennen kann; und hier darf ich noch einfügen, dass ich mich nicht mit der historischen Frage befasse. Geschichtlich gesehen ist es ziemlich zweifelhaft, ob Christus überhaupt jemals gelebt hat, und wenn ja, so wissen wir nichts über ihn. Deshalb beschäftige ich mich nicht mit der historischen Frage, die sehr schwierig ist, sondern mit Christus, wie er in den Evangelien auftritt, wobei ich die Erzählungen der Evangelien so nehme, wie sie geschrieben stehen. Da findet sich nun einiges, das nicht sehr weise erscheint. Zunächst einmal glaubte er gewiss, dass er noch vor dem Tode aller seiner Zeitgenossen in Wolken der Glorie wiederkehren würde. Es gibt viele Textstellen, die das beweisen. Er sagt beispielsweise: "Ihr werdet noch nicht fertig sein mit den Städten Israels, bis der Menschensohn kommt." Dann sagt er: "Einige von denen, die hier stehen, werden den Tod nicht kosten, bis sie den Menschensohn in seinem Reiche kommen sehen." Und es gibt noch viele Stellen, in denen es ganz deutlich ist, dass er der Meinung war, er werde zu Lebzeiten vieler damals Lebender wiederkehren. Das war auch der Glaube seiner frühen Anhänger und die Grundlage eines großen Teils seiner Sittenlehre. Wenn er sagte: "Sorget nicht ängstlich für den morgigen Tag", und ähnliches, so größtenteils deshalb, weil er glaubte, er werde sehr bald wiederkehren und alle gewöhnlichen irdischen Angelegenheiten seien bedeutungslos. Ich habe tatsächlich einige Christen gekannt , die glaubten, seine Wiederkehr stehe kurz bevor. Ein Geistlicher, den ich kannte, jagte seiner Gemeinde eine schreckliche Angst ein, indem er ihr sagte, die Wiederkehr Christi stehe wahrhaftig unmittelbar bevor; aber als sie sahen, dass er in seinem Garten Bäume pflanzte, waren sie wieder beruhigt. Die frühen Christen glaubten wirklich daran, und sie unterließen solche Dinge, wie in ihren Gärten Bäume zu pflanzen, da sie von Christus den Glauben übernahmen, dass die Wiederkehr nahe bevorstehe. In dieser Hinsicht war er eindeutig nicht so klug wie manche andere Menschen, und die höchste Weisheit besaß er ganz gewiss nicht.

Das moralische Problem

Wenden wir uns nunmehr moralischen Fragen zu. Christus hatte nach meiner Ansicht einen sehr schweren Charakterfehler, nämlich dass er an die Hölle glaubte. Ich meinerseits finde nicht, dass jemand, der wirklich zutiefst menschenfreundlich ist, an eine ewigwährende Strafe glauben kann. Christus, wie er in den Evangelien geschildert wird, glaubte ganz gewiss an eine ewige Strafe, und wiederholt findet man in ihnen eine rachsüchtige Wut auf jene Menschen, die auf seine Predigten nicht hören wollten - eine bei Predigern nicht ungewöhnliche Haltung, die aber die höchste Vortrefflichkeit etwas in Frage stellt. Bei Sokrates beispielsweise findet man diese Einstellung nicht. Er ist gegenüber den Menschen, die nicht auf ihn hören wollten, höflich und verbindlich, und meiner Meinung nach ist diese Haltung eines Weisen viel würdiger als die der Entrüstung. Sie erinnern sich wahrscheinlich alle daran, was Sokrates vor seinem Tode sprach, und an jene Worte, die er im allgemeinen zu Leuten sagte, die mit ihm nicht übereinstimmten. Christus sagte in den Evangelien: "Ihr Schlangen und Natterngezücht! Wie werdet ihr der Verurteilung zur Hölle entrinnen?", und zwar sagte er es zu Leuten, denen seine Predigten nicht gefielen. Nach meiner Meinung ist das nicht gerade das beste Verhalten. Es gibt jedoch viele derartige Stellen über die Hölle, zum Beispiel den bekannten Ausspruch über die Sünde wider den Heiligen Geist: "Wer aber wider den Heiligen Geist redet, dem wird weder in dieser noch in der künftigen Welt vergeben werden." Diese Stelle hat in der Welt unaussprechliches Elend verursacht, denn alle möglichen Leute glaubten, sie hätten wider den Heiligen Geist gesündigt und es würde ihnen weder in dieser noch in der zukünftigen Welt vergeben werden. Ich finde wahrhaftig nicht, dass ein Mensch, dessen Natur ein rechtes Maß an Güte enthält, soviel Angst und Schrecken in die Welt gesetzt hätte. Dann sagt Christus: "Der Menschensohn wird seine Engel aussenden. Diese werden aus seinem Reiche alle Verführer und Übeltäter sammeln und werden sie in den Feuerofen werfen. Da wird Heulen und Zähneknirschen sein." Und über das Heulen und Zähneknirschen spricht er immer wieder. Es kommt in einem Vers nach dem andern vor, und deshalb ist es für den Leser ganz offenbar, dass ihm die Vorstellung des Heulens und Zähneknirschens ein gewisses Vergnügen bereitete. Dann erinnern Sie sich natürlich alle an die Stelle über die Schafe und Böcke, wie er bei seiner Wiederkehr zu den Böcken sagen wird: "Weicht von mir, all ihr Übeltäter, in das ewige Feuer." Er fährt fort: "Und sie werden in das ewige Feuer gehen." Dann wieder sagt er: "Wenn deine Hand dir Ärgernis gibt, so haue sie ab; es ist für dich besser, verstümmelt ins Leben einzugehen, als mit zwei Händen in die Hölle zu fahren, in das unauslöschliche Feuer, wo der Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht erlischt." Auch das wiederholt er immer wieder. Ich muss sagen, dass diese ganze Lehre vom Höllenfeuer als Strafe für die Sünde eine grausame Lehre ist. Sie hat Grausamkeit in die Welt gebracht und für Generationen unbarmherzige Foltern. Und könnte man annehmen, dass der Christus der Evangelien auch in Wirklichkeit so war, wie ihn seine Chronisten darstellen, so müsste man ihn gewiss zum Teil dafür verantwortlich machen. Es gibt aber noch andere Dinge von geringerer Bedeutung. Da ist die Begebenheit mit den Gadarener Säuen, wo es den Schweinen gegenüber ganz gewiss nicht sehr nett war, die Teufel in sie fahren zu lassen, so dass sie den Hügel hinab ins Meer stürmten. Sie müssen bedenken, dass er allmächtig war und die Teufel einfach hätte fortschicken können; aber er zog es vor, sie in die Säue fahren zu lassen. Sie erinnern sich sicher auch an die seltsame Geschichte vom Feigenbaum, von der ich nie wusste, was ich davon halten solle. "Des anderen Tages aber, da sie von Bethanien weggingen, hungerte ihn. Er sah von ferne einen Feigenbaum, der Blätter hatte, und ging hinzu, ob er wohl etwas an ihm fände. Als er aber hinzukam, fand er nichts als Blätter, denn es war nicht Feigenzeit. Da sprach er zu ihm: Niemals esse jemand wieder eine Frucht von dir in Ewigkeit! ... Und Petrus... sagte zu ihm: Meister, sieh, der Feigenbaum, den du verflucht hast, ist verdorrt." Das ist eine sehr eigenartige Geschichte, weil man dem Feigenbaum wirklich keinen Vorwurf daraus machen konnte, dass es nicht die rechte Jahreszeit für Feigen war. Ich meinerseits kann nicht finden, dass Christus an Weisheit oder Tugend ganz so hoch steht wie einige andere geschichtliche Persönlichkeiten. In dieser Hinsicht würde ich Buddha oder Sokrates noch über ihn stellen.

Kompletter Text hier auf der Seite des bfg Bayern.