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Indoktrination - Das Glaubenmachen

Auf dieser Seite geht es ums Glauben, von der Seite der Macher betrachtet...
Das Glauben, mehr vom Opfer aus betrachtet

Autoritäres Erkenntnismodell: Indoktrination

Erkenntnisentwicklung, das Herausbilden eines "Weltbilds" ist ein ähnlich anspruchsvoller und empfindlicher Vorgang wie andere Entwicklungen heranwachsender Menschen.

Gute Erkenntnisgewinnung findet in Freiheit statt. Man "lehnt sich in Ruhe zurück", sortiert und bewertet seine Sinneseindrücke und sonstigen Informationen, setzt sie zueinander in Beziehung und lässt daraus - wenn möglich - plausible Modelle der Welt (Weltbilder) entstehen. Niemand mischt sich ungefragt ein, etwa um zu filtern, seine Wertung einzuschleusen, einen Erwartungsdruck aufzubauen oder eine Richtung vorzugeben, usw...

Das religiöse Erkenntnismodell hingegen funktioniert vollkommen anders. Religion ist an guter Erkenntnisgewinnung überhaupt nicht interessiert. Denn es ist überhaupt kein Erkenntnis-Gewinnungs- sondern ein Erkenntnis-Vermittlungs-Modell, von seinem Wesen und seiner Tradition her ein autoritäres, auf Indoktrination von außen abgestellt. Es soll da kein Weltbild entwickelt werden, denn das liegt ja in Form der vorgegebenen Ideologie bereits vor. Diese gilt es nur noch zu vermitteln. So ist es kein Wunder, dass religiöse Erkenntnisvermittlung wesenhaft ein gewaltsames Hineintreiben geistiger Inhalte ist, vom "Einreden" bis hin zum plumpen, oft noch praktisch kontrollierten Zwang, wie etwa in Form öffentlich praktizierter – also überprüfbarer – Gebetspraktiken. Charakteristisch ist die gewaltsame Ideologievermittlung "mit der Spritze". Ideologie wird "injiziert", sie soll auf möglichst direktem Wege in die Person eindringen, unter Umgehung etwaiger gedanklicher "Verdauungs- oder Abwehrprozesse". (Der "Geist" möge in die Person "eindringen".) So ist der Weg religiöser Erkenntnisvermittlung wesenhaft ein Vorgang der Vergewaltigung.

Dagegen gibt es aber eine gesunde Abwehr! Menschen mit gesunden Abwehrkräften wird man nicht widerstandslos manipulieren können. Dazu benötigt die religiöse Ideologievermittlung dieselben Mittel, die etwa bakterielle Erkrankungen dazu befähigt, sich in einem Körper einzunisten: Durch vorangegangenen Druck und Verletzungen (partielle Zerstörungen) werden die "Kanäle geöffnet", die Abwehrmechanismen entmachtet. Religiöses, wie wahnhaft auch immer, kann sich nun in die traumatisierte Menschenseele einnisten. Druck und Verletzungen, die dies bewirken, sind nur zu bekannt: Bedrohungen mit Höllenqualen, negative Besetzung der Sexualität und anderer natürlicher Freuden, allerlei Ängste (von denen jede Religion genug aufbaut), künstlich aufgebautes schlechtes Gewissen, usw... (Ganz zu schweigen von den vielen anderen sekundären Traumatisierungen, wie sie durch ein religiös beherrschtes menschliches Miteinander entstehen...)

Religion ist an einem Klima dauernder Gewalt, einer schlechten Welt, die die genannten Traumatisierungen tagtäglich nebenbei produziert, wesenhaft interessiert. Dazu muss es in ihrem Interesse liegen, gewisse autoritäre Randbedingungen, in denen diese Gewalt "normal" ist, festzulegen und festzuhalten: Ohnedies Gewalt ausübende Kontexte in Form von Institutionen und Traditionen sind willkommen und werden gepflegt. Besonders wenn die darin existente Gewalt unauffällig, "natürlich" erscheint, wie etwa in der Familie, der Schule oder dem Militär... Auch "die Kirche" zählt natürlich hierzu.

Manipulation

Manipulation bezeichnet eine gezielte und zugleich in wichtigen Teilen verdeckte Einflussnahme von Menschen auf andere Menschen (Individuen und Gruppen). Wer manipuliert, beeinflusst / steuert das Erleben und Verhalten anderer Personen durch von den Betroffenen nicht vollständig durchschaute Manipulations-Techniken.

Ziel der Manipulations-Techniken ist immer die Verminderung der relativen Willensfreiheit / Entscheidungsfreiheit dadurch, dass den Betroffenen die Kontrolle (teilweise) entzogen wird. Manipulierte Menschen sind tendenziell fremdbestimmt, von außen beeinflusst, "ferngesteuert".

Solche Manipulations-Techniken (Mittel) können vielschichtig sein. Sie reichen von der einfachen Täuschung / Lüge über Methoden der Informationssteuerung (Selektion, Monopolisierung, Medienkontrolle, Intransparenz...) bis hin zu Konditionierungstechniken, Gruppenzwang, psychischer Gewalt, dem Verbreiten von Angst, usw.. "Erlaubt" ist alles, was dem Objekt die Kontrolle entzieht und für den Manipulierenden zielführend scheint.

Interessanterweise gibt es auch professionalisierte Manipulation. Werbung, weltanschauliche (politische, religiöse) Propaganda, aber auch die Illusionskunst zählen dazu. Abgesehen von solchen anerkannten Manipulations-Berufen wird Manipulation aber zumeist negativ gewertet, nämlich als Machtmissbrauch, unfair, feindselig, unehrlich...

Manipulative Beziehungen sind asymmetrisch, und an dieser Asymmetrie wird festgehalten, weil sie die Machtbasis ist. Es gibt folglich typische manipulative Rollenverteilungen, die zugleich autoritäre Rollenverteilungen sind: Erwachsener-Kind, Führer-Geführte, Priester-Gemeinde, usw... Diese Rollenverteilungen sind immer Ausdruck eines ausgeprägten Subjekt-Objekt-Verhältnisses.

Ein ewig wiederkehrendes Haupt-Manipulationsziel sei hervorgehoben: Das Manipulations-Objekt, das Manipulation bereitwillig ZULÄSST. (Hier verhält es sich ungefähr wie beim Bauern, der seinen Acker pflegt und düngt.) Kein manipulativer Zusammenhang, wo nicht das Objekt immer auch dahingehend beeinflusst wird, dass es möglichst unfähig wird, Manipulation zu erkennen und abzuwehren. In dem Sinne spielen Techniken der informativen Verwirrung, Ablenkung und Schwächung, des Aufbaus einer stetigen (geistigen oder physischen) Hintergrundbelastung, der Aufbau einer angstmachenden Basisvorstellung, usw. eine Rolle.

Gegenbegriffe zur Manipulation sind Emanzipation und Aufklärung. Emanzipation ist das Immunmachen gegen Manipulationen. Die Vermittlung von "Medienkompetenz" etwa ist so eine Form des Immunmachens gegen Manipulation durch Medien.

Elend der Theologie

Wenn es so ist, dass Theologen glauben zu wissen, dann ist das eine geradezu irrwitzige Vermischung. Einem Normalbürger kann das schon gelegentlich passieren, aber eine Wissenschaft daraus zu machen, das ist elend.

Theologie als Jonglieren mit virtuellen Objekten auf einem Einrad mit Plattfuß. Ein Clownskostüm ist dabei die angemessene Bekleidung.

Theologie ist die radikalste Form der Verletzung des Gebotes "Du sollst dir kein Bildnis machen!". Diese Verletzung ist deshalb so radikal, weil sie sich gegen den eigenen Gott wendet und weil sie das "Bildnismachen" ins Extreme treibt: Aus einer Sache, von der man eigentlich keine Ahnung hat, macht man ein bis ins letzte ausdifferenziertes System.

Nüchtern betrachtet, macht man aus Nichts etwas Riesiges, das dazu geeignet ist, Mächte zu begründen oder zu stürzen. Man gründet Weltreligionen, stürzt Millionen Menschen in sog. Glaubenskämpfe, man schafft Organisationen, Millionen von Posten und Pöstchen usw...

Weniger nüchtern, nämlich religiös betrachtet, tötet man seinen Gott, indem man ihn - im Interesse einer sog. "Wissenschaft" - aus dem Bereich des Numinosen reißt. Man vernichtet das Wunder, das immer mit Verstummen, ja mit Sprachlosigkeit verbunden ist, mit Hilfe einer unendlichen Kaskade von Geschwätzigkeit...

Wenn man den Gedanken weiter verfolgt, könnte man zu dem Schluss kommen, dass Theologie das Schlachten, Ausweiden und Verwursten des eigenen Gottes sei. Eine ganz neue Interpretation von "Esset mein Fleisch und trinket mein Blut..."

Ein eher lustiges Beispiel für theologische Argumentationsweise...

Predigt

Auch hier der anmaßende, autoritäre, auf Herrschaft und gegen das Individuum gerichtete Gestus. Von oben auf die aufgereihte Gemeinde runterschwätzen. Es wird gerne gesehen, wenn die da unten den Mund halten wie artige Kinder. Dabei weiß der da oben auf der Kanzel auch nichts. Wenn er ein guter Theologiestudent war, weiß er wenigstens das. Sein Job aber ist, so zu tun als ob - also zu lügen. Eine elende Sache, Herr Pfarrer!

Zugegeben, es gibt Gegenbewegungen. Aber sind diese gegen 2000 Jahre menschlichen Irrtums (trotz eines angeblich "guten Kerns" der Religion) gerichtet? Oder sind sie nicht vielmehr in ihrer Konsequenz Bewegungen GEGEN Religion selbst?

"Gottesdienst"

Hierbei handelt es sich um Propagandaveranstaltungen mit dem einzigen Zweck der Auffrischung des ideologischen Drills. Dies ist nach der berechtigten Ansicht der Veranstalter notwendig, da jegliche ideologische Beeinflussung der Abnutzung in der wirklichen Welt unterliegt. Ob das braune Parteivolk uniformiert auf Paradeplätzen aufmarschiert um den Hetzreden des geliebten Führers zu lauschen, oder ob sich die Mitglieder einer Religionsgemeinschaft in einem Kirchensaal versammeln, um sich "Gottes Wort" hineinpumpen zu lassen, das ist auf der Ebene der Propaganda dasselbe. Regelmäßige Auffrischung ist vonnöten! Elemente des emphatischen Mitmachens (Mitsingen, Mitbrüllen, körperliches Verhalten wie Niederknien, Marschieren, usw.) verstärken das "Mitreißen", also das Niederreißen der Vernunftschranken des selbstkontrollierten Individuums, das auf niederträchtige Weise zum Objekt gemacht wird. Ich spare es mir, die Stilelemente und deren Funktionen alle aufblättern zu wollen. Fast jeder kennt sie...

Total Immersion

Total Immersion (übersetzt ungefähr: Totales Eintauchen) ist eine (Sprach-) Lernmethode, deren Kern es ist, dass der Lernende nicht ein Häppchen nach dem anderen - sozusagen in Verdauungs-Zeitabständen - verpasst bekommt. Vielmehr wird er mitten in das Ganze hineingeworfen, seine Sinne werden ausgelastet, der Lernstoff wird in größtmöglicher Wucht und Breite verabreicht. Dem Gehirn wird durch dieses Verfahren größtmögliche Verarbeitungspriorität nahegelegt. Beim Sprachelernen ist dies eine legitime Methode, weil es sich hierbei um das Lernen und Einüben einer real existierenden Konvention handelt, nicht etwa um etwas zu Überprüfendes, das man Schritt für Schritt hinterfragen müsste.Leider ist aber die Methode auch für das Lernen ideologischer Systeme anwendbar. Das Wesen der Methode besteht dann darin, durch Überladen der "Input-Schnittstellen" die kritische Kontrolle außer Gefecht zu setzen. Dann wird Total Immersion zu einem Mittel manipulativer Gewalt, einem Mittel des propagandistischen Angriffs auf das Bewusstsein.

So genannte "Gottesdienste" und artverwandte Situationen (wie etwa Überfälle von Sektenwerbern an Haustüren) sind dadurch gekennzeichnet, dass Total Immersion das übliche Verfahren darstellt. Dem Opfer wird mit Vorliebe der ganze Kübelinhalt über den Kopf geleert. Es wird ihm keine Zeit zum Überlegen gelassen. Bevor einer "Aber..." (oder überhaupt etwas) sagen kann, wird schon das nächste "Argument" abgefeuert (ja, abgefeuert: nämlich in Art und Funktion einer Waffe). Der Prediger bzw. Werber darf niemals warten bis ein "Argument" wirklich verstanden und bewertet ist, um danach hierauf aufzubauen. Nein, da ist Hektik angesagt, thematischer Zickzackkurs, dem Opfer muss der Kopf schwirren. Die bloße Anhäufung wird als Überladung erfahren, die Massierung der Elemente suggeriert den falschen Eindruck wechselseitiger Argumentverstärkung. Eventuelle Alternativgedanken werden verdrängt, für sie soll kein Platz mehr sein. Nach einiger Zeit wird das arme Opfer in den erwünschten Begriffen denken müssen, ohne sich jemals dafür entschieden zu haben. Sie wurden ihm einfach injiziert.

Eine Verstärkung erfährt die Methode der Total Immersion noch, wenn sie durch Multimedialität ergänzt wird. Nicht nur Sprache soll sein, nein: alle Sinne sollen beteiligt sein. Zu Heiligenbildern hochgedrehte Augen und der Geruch von Weihrauchschwaden sollen sich vermischen mit den verbalen Eruptionen des Priesters, dem Glockengeläut und dem Brausen der Orgel - zu allmählich undurchdringlich werdendem Sinnes-Nebel...

Religionsunterricht

In den Schulen sollte es eigentlich keinen Ideologieunterricht geben. Bei staatlich befohlener Osterhasenkunde würde sich jeder wundern. Beim Religionsunterricht aber wundert sich (fast) keiner...

Dass es ihn gibt, gründet sich auf dem gnadenlosen Ausnutzen zweier günstiger Bedingungen:

Erstens des über viele Jahrhunderte der Kumpanei mit dem Feudalismus und allerlei bestialischer Herrschaft erworbenen "Rechts", etabliert im Staat zu hocken wie ein Holzbock unter der Baumrinde.

Zweitens des bleiernen Gewöhntseins der Allgemeinheit an all die fraglichen Erscheinungsformen, die mit der etablierten Religion einhergehen.

Es ist den Kirchen in ihrer Etabliertheit gelungen, die Bruchstücke ihrer Existenz über einen langen Zeitraum in die kleinsten Winkel der Gesellschaft rieseln zu lassen. Kaum jemand hält es noch für denkbar, diese verfilzten Brösel aus all den Ritzen und Löchern herauszupuhlen...

Bohrwurm im Gemüt

Religion argumentiert ja nicht wirklich bzw. nur "zur Ergänzung" der ganz anderen Strategie: Sie etabliert sich im privaten Innersten dadurch, dass sie sich in intime Zusammenhänge bohrt, in Familie, Partnerschaft, ins Gemüt...

Beispiel:

Willie Nelson (der Country-Sänger), Family Bible
There's a Fam'ly Bible on the table,
its pages worn and hard to read.
But the Fam'ly Bible on the table,
will ever be my key to memories.
Auf dem Tisch liegt eine Familienbibel
ihre Seiten abgegriffen und kaum zu lesen
Aber diese Familienbibel auf dem Tisch
wird immer mein Schlüssel zu meinen Erinnerungen sein.
At the end of day when work was over,
and when the evening meal was done.
Dad would read to us from the Fam'ly Bible,
and we'd count our many blessings one by one.
Am Ende des Tages nach der Arbeit
und wenn das Abendessen vorbei war
pflegte Vater uns aus der F.-Bibel vorzulesen
und wir zählten dann unsere vielen Segnungen eine nach der anderen (auf).
I can see us sittin' 'round the table,
when from the Fam'ly Bible Dad would read.
I can hear my mother softly singing,
rock of ages, rock of ages cleft for me.
(Noch heute) kann ich uns am Tisch sitzen sehen
wie Vater uns aus der F.-Bibel vorlas
Ich kann (noch) hören, wie meine Mutter leise sang:
"rock of ages, rock of ages cleft for me"
Now this old world of ours is full of troubles,
this old world would, oh, so better be,
if we'd find more Bibles on the table,
and mothers singing rock of ages cleft for me.
Heutzutage ist diese unsre olle Welt voller Ungemach.
diese olle Welt wäre ja so viel besser,
wenn wir mehr Bibeln auf dem Tisch vorfinden würden
und mehr Mütter, die "rock of ages..." singen.
Anmerkung: "Rock of Ages" ist ein viel gesungene Spiritual: "Rock of Ages, cleft for me, / Let me hide myself in Thee..." - ein Kirchenlied der extrem innigen Sorte.

"Die Musik hat den Zweck, die Menschen in einen Zustand bußfertiger Reue zu versetzen." (Augustinus)

Religion und Angst

Religion und Angst bilden eine organische Einheit. Angst ist der Humus, von dem sich die Religion nährt, Religion ist die Blume, die den Geruch der Angst verströmt...

Angst macht Religion, Religion macht Angst. Religion gibt vor, Angst zu lindern (Trost). Tatsächlich erzeugt sie aber zusätzliche Ängste. Ein Teufelskreis, ein Mechanismus der Selbsterhaltung der Religion. Wie wenn die Polizei selbst Verbrechen begehen würde, um ihre eigene Existenz zu begründen. Religion verspricht, der Ausweg zu sein aus dem Elend, dass sie selbst systematisch erzeugt.

Religiös sein heißt, sich etwas ins Hirn pflanzen lassen von Leuten, die versprechen, damit müsse man keine Angst mehr haben. Dann aber macht dieses Ding im Hirn noch viel mehr Angst...

Angst macht dumm. Genau so dumm, wie es Propagandisten nur recht sein kann, um die Leute glauben zu machen. Ohne gehörige Portionen von Angst und Dummheit würde sich niemand an den berüchtigten Strohhalm, der niemanden rettet, klammern.

Gewöhnung

Der allergrößte Teil der Zustimmung zur Religion beruht auf Indoktrination über praktische Gewöhnung. (Schwangere, die viel Karottensaft trinken, gebären Kinder, die später Karotten bevorzugen.) Die Eintrommler der Religion legen hierauf größten Wert und tun alles, um diese Gewöhnung fortwährend zu stabilisieren. Sie wissen oder ahnen, dass unvoreingenommene Überzeugungsarbeit "von Null an" praktisch chancenlos wäre. Deshalb wird auch damit begonnen, bevor eine wirkliche geistige Auseinandersetzung überhaupt möglich ist, nämlich bei den Kindern.

Gewöhnung duch Nachmachenlassen plus Motivationstricks: "Wenn du das Jesuskindlein schön ausmalst, bekommst du zur Belohnung ein Heiligenbildchen..." Oder: Ach, kannst du das Jesuskindlein aber schön ausmalen! Bewußtsein umgehendes Einschleifen von Verhalten: Bei feindlichen politischen Gruppierungen, nicht aber bei sich selbst nennen sie es "ideologische Indoktrination". Ziel ist der automatisch handelnde, kritiklose, selbstblinde Schafs-Mensch.

Sie sorgen dafür, dass der geistige Umgang mit Religion in einem traumähnlichen Zustand, unter Ausschaltung eines Großteils des kritischen Wachseins erfolgt. Es ist dies der Zustand des Automatischen wie etwa beim Autofahren: Kupplung, Bremse, Gas, Schaltung, all dies hat einfach zu funktionieren, kritisches Hinterfragen wäre sinnlos. Dies hätten die religiösen Hirten gerne, und sie geben es sogar zu: Die Menschen als Schafherde...

Religion gleicht einem Schimmelpilz: Im Halbdunkel des Gewohnheitsmäßigen, ohne das Sonnenlicht kritischen Hinterfragens, im Mief automatischer Abläufe kann sie überleben und weiterhin Sporen streuen...
"Angewöhnung geistiger Grundsätze ohne Gründe nennt man Glauben." (Friedrich Nietzsche)

Das Heilige als Schutzfunktion

Das Heilige ist ein zentraler Bestandteil jeder Religion.

Das Heilige ist/hat eine Schutzfunktion!

Etwas erscheint als unberührbar, schutzwürdig. Auch wenn es sich bei näherem Betrachten um Unsinn, Schädliches, ... handelt. Eine Art posthypnotische Denkbremse schlägt hier zu.

Das Heilige ist das unsichtbare Kraftfeld ums Raumschiff Firlefanz.

Ein Tabu. Wenn man von einem neurotischen religiösen Komplex redet, dann ist das Heilige dessen Panzer und dient dazu, diesen vor der Analyse durch die Vernunft zu schützen. Das Heilige dient dem Schutz der religiösen Psychose, der Verdrängung des Realen, Körperlichen.

Signale des Heiligen: bunte Gewänder, poliertes Silber, Riten, Weihrauchgeruch, schummriges Licht, alles was imponiert und hypnotisiert, was danach aussieht, dass niemand es je wagen konnte, den Gegenstand, den Raum, die Vorstellung zu penetrieren. Das Heilige ist auch eine Drohung!

Die Jungfrau eignet sich deshalb besonders fürs Heilige, weil sie nicht penetriert ist...

Die befürchtete Penetration ist das Eindringen des kritischen Geistes.

Kein Orgasmus, auch kein Lachen, vielleicht nicht einmal ein Niesen hat den schwebenden Geist der Jungfrau je als etwas Körperliches entlarvt!

"Diese Holzfigur ist dem Heiligen XY geweiht" bedeutet: Du darfst sie nicht zerhacken und verheizen, auch wenn sie hässlich und dir kalt ist...

Das Fluidum des Heiligen entspricht dem künstlichen Nebel des Bühnenzauberers oder des Show-Hypnotiseurs. Es soll verbergen, was wirklich ist. (Die Augen sollen sich reflexartig nach oben verdrehen, damit sie nicht sehen, was vor ihnen geschieht.)