Wenn man Elektroden an der Kopfhaut anbringt, kann man das Gehirn sozusagen
elektrisch belauschen.
Je nach "Arbeitszustand" des Gehirns treten dabei Wechselspannungen im
Spannungsbereich von einigen zehn Mikrovolt mit Frequenzmaxima
in den folgenden Bereichen auf (in der Medizin übliche Bezeichnungen):
- Unter 4 Hz, Deltawellen: Traumloser Tiefschlaf
- 4 - 8 Hz, Thetawellen: Tiefe Entspannung, Schlaf, Hypnose
- 8 - 13 Hz, Alphawellen: Entspannung, Ruhe, Harmonie, Meditation
- 13 - 30 Hz und höher, Betawellen: Bewusste Aufmerksamkeit, aktionsbereite Wachheit, motorische Aktivität
Besonders interessant ist dabei der Alpha-Zustand.
Man kann nun den Betriebszustand des Gehirns nicht nur
ablesen, sondern man
kann darüber hinaus das Herbeiführen eines gewünschten Zustands
trainieren. Voraussetzung ist, dass
man in der Lage ist, ihn überhaupt
wahrzunehmen. Ein Mensch hat aber von Natur aus
kein Wahrnehmungsorgan, das ihm mitteilt, welche Frequenzen das Gehirn
produziert. Und genau diese Lücke kann man mit Technik füllen! Das ist das Prinzip
des Biofeedbacks. Man macht für den Übenden über ein akustisches oder
optisches Signal
erkennbar, welchen Frequenzustand er gerade erzeugt, und damit
kann er lernen, diesen willentlich zu
erzeugen. Damit kann man eine intensive
Form der Entspannung lernen.
Ein Gerät zum Alphawellenfeedback muss also folgendes leisten:
- Es muss die schwachen Gehirnwellen erfassen und verstärken, wobei vor allem
starke Störquellen ausgefiltert werden müssen.
- Es muss erkennen, wie stark die interessierenden Alphawellen in den Signalen
enthalten sind.
- Es muss dies auf geeignete Weise z. B. optisch oder akustisch wahrnehmbar
machen (in einen existierenden menschlichen Wahrnehmungskanal "umsetzen").
Diese 3 Funktionen geben vor, woraus ein solches Feedbackgerät bestehen muss.
Der Vorverstärker ist die kritische Baugruppe. An diesem habe ich seinerzeit
lange getüftelt. Er läuft mit gut stabilisierten und sauberen +/- 4,5 Volt aus
der Batterie (Akku).
Netzteil ist absolut verboten! Lebensgefahr!
Der TL074 ist für den Zweck rauscharm genug, und durch die kapazitive Kopplung
gibt es auch keinen Ärger mit "überschwappenden Spannungsspitzen", etwa bei
wackelnden Elektroden.
Wichtig ist die Störunterdrückung durch Gleichtaktunterdrückung der Eingangssignale!
Die Schaltung mit dem 741 und dem BC547 ist eine Warnanzeige für den Fall, dass
die Elektroden nicht richtig sitzen. In dem Fall steigt der Störanteil
kräftig an, was die LED zum Leuchten bringt.
Die "passive" Elektrode kann man in der Praxis irgendwo am Körper befestigen, z. B.
unter die Armbanduhr schieben. Die beiden "aktiven" Elektroden sind versilberte
Platinenstücke; zusätzlich wird Elektroden-Gel aufgetragen. Genauso gut geht
z. B. Weleda-Irisgelee. Am Ausgang des Verstärkers steht genügend "Dampf", um
damit auf ein Alphawellen-Filter o. ä. zu gehen...